Großes hat der Chorverein Kisdorf sich vorgenommen.

Kaltenkirchen . Am Sonnabend, 26. Oktober, führt der gemischte Chor unter der bewährten Leitung von Hans Thiemann das Oratorium Elias von Felix Mendelssohn in der Kaltenkirchener Michaeliskirche auf, ein Werk mit 22 Chorstücken, das mehr als zweieinhalb Stunden dauert.

Das wiederum heißt Dauer-Präsenz auf dem Podium für die mehr als 100 Sängerinnen und Sänger. Die kommen überwiegend aus dem Amateurbereich, haben aber bereits mehrfach bewiesen, dass sie auch große Werke bravourös meistern.

In seinem Oratorium Elias mit dem Text des Propheten Elias aus der Thora, dem Alten Testament, spiegelt Mendelssohn mit seiner Musik die menschlichen Grundbedürfnisse und Gefühle wie Liebe und Vertrauen, Verzweiflung und Zweifel und vor allem die Verführbarkeit von Menschen wider.

Elias verflucht die Israeliten, weil sie immer mehr der heidnischen Götzenverehrung des Baal verfallen und den einen Gott verraten. Auf der Flucht durch die Wüste verzweifelt Elias mit seinem Volk völlig, trifft einen Engel, bevor ihm Gott erscheint. Zum Schluss fährt er mit einem feurigen Wagen gen Himmel – ein historischer Krimi, den Felix Mendelssohn in Musik der Romantik umsetzte. Werke des jüdischen Komponisten wurden, gleichwohl er aufgrund des Drucks der Gesellschaft zum Christentum konvertierte, in der Zeit des NS-Regimes nicht gespielt, und erst in den 1970er-Jahren wurden einige seiner Werke wiederentdeckt, beispielsweise seine Streicher-Sinfonien.

Der Chorverein Kisdorf wird begleitet vom Vivaldi- Kammerorchester und den Solisten Ann-Darlene Dobisch, Sopran, Nicole Pieper, Alt, Rainer Thomsen, Tenor. Die Titelrolle singt Bass Wilhelm Schwinghammer von der Hamburgischen Staatsoper. Die Engel werden von Solisten des Hamburger Knabenchores St. Nicolai interpretiert.

Konzert-Beginn ist um 19 Uhr. Karten zwischen 12 und 27 Euro gibt es im Vorverkauf, unter 04109/6331 bei Thiemann und an der Abendkasse.