Ob Burger King nach Kaltenkirchen kommt, ist damit offen. Bürgerinitiative will weiter Unterschriften gegen das Fast-Food-Restaurant sammeln

Kaltenkirchen . Im Streit über eine Filiale von Burger King im alten Kaltenkirchener Bahnhof hat die Politik die Richtung klar vorgegeben: Ein Fast-Food-Restaurant geht in Ordnung, ein Drive-in jedoch nicht. Das ist das Ergebnis einer kleinen Gesprächsrunde, die im Rathaus getagt hat. Damit haben die Fraktionen die Pläne des Immobilien-Investors Ferox und Burger Kings durchkreuzt. Das „Ja, aber“ aus dem Rathaus wird die Burger-King-Gegner freuen. Sie haben bereits mehr als 600 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt.

Welche Konsequenzen Ferox aus dem Gespräch ziehen wird, ließ Projektleiter Philipp Roth am Donnerstag offen. Sollte die Stadt bei der Linie bleiben, wäre das ein Einschnitt, sagte er. Roth will jetzt mit der Stadtverwaltung über das weitere Verfahren sprechen und Kontakt mit dem potenziellen Mieter der Burger-King-Filiale aufnehmen.

Die Gespräche seien konstruktiv verlaufen, sagte Roth. Teilnehmer waren Vertreter der Fraktionen, Bürgermeister Hanno Krause und Roth selbst. Noch vor Wochen hatte er sich gefreut, einen Mieter für das Gebäude gefunden zu haben. Der Chef der Burger-King-Filialen in Bad Bramstedt, Henstedt-Ulzburg und Neumünster wollte in das einstige AKN-Haus einziehen und einen Anbau inklusive Drive-in errichten. Dass er damit Hunderte Kaltenkirchener gegen sich aufbrachte, kam vermutlich überraschend. Die Gegner fürchten Autolärm und Müll.

Einfach verbieten kann Kaltenkirchen einen Burger King jedoch nicht. Das Baurecht ist das einzige Vehikel, um auf die Bebauung und Nutzung der Flächen rund um den AKN-Bahnhof Einfluss zu nehmen. Wer ein Gebäude an den alten Bahnhof anbauen möchte, braucht einen geänderten Bebauungsplan, der von der Stadtvertretung abgesegnet werden muss. Das gleiche Verfahren gilt für ein Drive-in. Sind jedoch Bau und gastronomische Nutzung erlaubt, hat die Stadt keinen Einfluss darauf, ob ein Fast-Food-Restaurant oder ein Sterne-Restaurant dort einzieht. „Schon jetzt könnte Burger King in das alte Bahnhofsgebäude einziehen, das wäre rechtlich einwandfrei“, sagt Bürgermeister Krause.

Krause, der als Befürworter der Ferox-Pläne gilt, hält offenbar trotz des informellen Votums der Politik die Debatte noch nicht für beendet. Er betonte, dass das offizielle Verfahren noch gar nicht begonnen habe. Noch liegt ein Antrag von Ferox nicht vor. Und wenn er kommt, werde das Verfahren im Rathaus nach Recht und Gesetz abgearbeitet. Dabei würden auch die Bedenken der Anwohner berücksichtigt und die Lärmbelastung ermittelt, sagte er. „Diese Beratungen gehören in den Ausschuss, der öffentlich tagt.“

Einen Anbau an das alte Bahnhofsgebäude hält Krause nicht nur städtebaulich für sinnvoll. Sie erleichtere dem Investor die Vermietung der Immobilie. Ein Anbau sei bereits geplant gewesen, als die Kaltenkirchener Bank in das Haus ziehen wollte. Die Mietverhandlungen waren jedoch gescheitert

Dass ein Drive-in für eine deutliche Zunahme des Autoverkehrs am alten Bahnhof führen wird, glaubt Krause nicht. Gerade mal 85 Autos steuern täglich den Drive-in in Bad Bramstedt an, hat er recherchiert. „Einen Burger King am Bahnhof zu platzieren, halte ich für richtig“, sagt der Bürgermeister.

Nicole Maertz hat die Initiative gegen Burger King gegründet und will weiter Unterschriften sammeln. Sie fürchtet, dass zunächst ein Burger King ohne Drive-in einziehen könnte, um die Bürger zu beruhigen, später jedoch ein Drive-in entstehen wird, weil die Geschäfte angeblich nicht laufen. 1500 Unterschriften hat sie sich als Ziel gesetzt..