Endspurt am Knoten Ochsenzoll: Nach der Vollsperrung am Wochenende folgt die Eröffnungs-Party am 2. November

Norderstedt. Nach über 40 Jahren an Diskussionen, politischen Auseinandersetzungen und nach vier Jahren und etwas über acht Monaten an Bauzeit hat es etwas sehr Feierliches, wenn Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote jetzt sagt: „Wir gehen beim Umbau des Verkehrsknotenpunktes am Ochsenzoll in den Endspurt.“ Dass dafür am kommenden Wochenende Norderstedts wichtigste Kreuzung noch mal komplett gesperrt werden muss, fällt da kaum mehr ins Gewicht. Ganz offiziell hat der Verwaltungschef nun auch den letzten und endgültigen Termin für die Freigabe des Großprojektes genannt. Am Sonnabend, 2. November, will die Stadtverwaltung gemeinsam mit den Kaufleuten am benachbarten Einkaufsquartier am Schmuggelstieg die Fertigstellung feiern. Spätestens dann wird der Verkehr am Knoten ohne Behinderungen laufen.

Die komplette Sperrung der Baustelle ist für die abschließenden Asphaltarbeiten auf den Fahrbahnen nötig. Die Segeberger Chaussee und die Langenhorner Chaussee werden von Sonnabend, 6 Uhr, bis Montag, 6 Uhr, abgeriegelt. Die Langenhorner Chaussee in Richtung Hamburg bleibt zudem über das Wochenende hinaus wegen der abschließenden Arbeiten am Knoten noch bis Donnerstag, 31. Oktober, 6 Uhr, in Fahrtrichtung Hamburg gesperrt. Der Straßentunnel bleibt in dieser Zeit ebenfalls geschlossen. Aber der Kreisel auf dem Tunnel-Bauwerk dreht sich bereits ab dem 28. Oktober in voller Auslastung. Über ihn soll der Verkehr aus Richtung Hamburg wie auch aus allen anderen Richtungen abfließen.

Die Kaufleute am Schmuggelstieg feiern das Ende der Bauarbeiten

Umleitungsstrecken sind während der Sperrungen durch Schilder ausgewiesen. „Dennoch werden die Verkehrsteilnehmer gebeten, den Bereich möglichst weiträumig zu umfahren“, sagt Stadtsprecher Hauke Borchardt. Die Kaufleute am Ochsenzoll hoffen nach der Fertigstellung des Knotens, dass die Kunden das Quartier wegen der Baustelle nicht mehr weiträumig umfahren. Um sich bei denen zu bedanken, die ihnen trotz aller Widrigkeiten in den letzten Jahren die Treue gehalten haben, laden die Kaufleute am 2. November den ganzen Tag zum „Bummeln und Schlemmen“ ins Quartier ein. Die Geschäfte haben sich für den großen Tag besondere Aktionen einfallen lassen, neben Kulinarischem wird es auch Live-Musik und Spaß für die Kinder geben. In einem „Schmuggelstieg-Zukunftslabor“ am Tarpenbekufer können die Besucher erfahren, wie es im Schmuggelstieg jetzt weitergeht.

Grote kündigt an, dass er bis zur Feierstunde noch eine „wirkliche Chronologie“ der Entstehung des Knotens erstellen lassen möchte. „Die Bauzeit wird in der Öffentlichkeit ja immer länger und länger dargestellt“, sagt er. Das ist der wunde Punkt des Verwaltungschefs, der sich beim Baustart des Projektes noch weit aus dem Fenster gelehnt hatte, als er die Fertigstellung zur Landesgartenschau im April 2011 ankündigte. In einer Anfrage des bürgerlichen SPD-Fraktionsmitgliedes Patrick Grabowski im September präzisierte Mario Kröska vom Fachbereich Verkehr des Bauamtes die Daten und Fakten: Veranschlagt worden seien ursprünglich dreieinhalb Jahre Bauzeit. „Und das bezieht sich auf die Baumaßnahmen von der Bundesstraße 432 ab Meyers Mühle bis Wilhelm-Busch-Platz, sagt Grote. Im März 2009 sei mit dem Ausbau auf der B 432 begonnen worden, im September 2012 sollte alles fertig sein. Zwei frostreiche Winter später und weiterhin aufgehalten durch Grundwassereinbrüche ins Tunnelbauwerk, Umsetzungen von Anliegerwünschen, Problemen mit dem Nachbarn Hamburg, den Bauberufsgenossenschaften und Bürgerklagen sowie etlichen Termin-Kollisionen von Baumaßnahmen liege man nun eben mehr als ein Jahr über der Zeit.

„Und Weihnachten einen schönen Tannenbaum auf den Kreisverkehr!“

Dass nun alles gut wird, davon sind Hagen Petzke, 72, und Peter Petri, 79, überzeugt. „Ach, insgesamt haben die das hier doch alles ganz gut gemacht.“ Die beiden Rentner standen in den vergangenen Jahren fast täglich neben der Baustelle am Ochsenzoll und schauten nach dem Rechten. „Wir haben uns hier kennengelernt. Und jetzt machen wir zusammen Fahrradtouren“, sagt Petri. Der neue Knoten Ochsenzoll, da sind sich die beiden Norderstedter sicher, werde den Verkehr in alle Richtungen zum Laufen bringen. Und ganz wichtig sei, sagt Hagen Petzke, dass an Weihnachten mitten auf dem Kreisel ein Weihnachtsbaum stehe. „So ein gespendeter wie der auf der Alster in Hamburg!“ Und ein Ochse müsse her, als Sinnbild für den Ochsenzoll. Gut, dass die Verwaltung für die Eröffnung einen Fiberglas-Ochsen besorgt haben soll.