In der Tangstedter CDU ist der Graben zwischen Ortsverband und Fraktion wieder ein Stück größer geworden.

Tangstedt. Mittlerweile pflegen die Gemeindevertreter der Union ihren eigenen Internetauftritt (www.cdu-fraktion-tangstedt.de), um zu dokumentieren, dass sie autark arbeiten. Zu einem vom Kreisvorsitzenden Claus Brandt angedachten Friedensgespräch zwischen den Gegenspielern Klaus Paasch (Fraktionschef) und Günter Borcherding (Ortsvorsitzender) ist es bisher nicht gekommen. Borcherding hatte das Amt im September von Paasch, der nicht wieder angetreten war, übernommen. Später warf er dem Fraktionsvorsitzenden „Ausschließeritis“ vor. In einer offiziellen Mitteilung schrieb Pressesprecher Günter Schöpke, Paasch sei wegen seines Führungsstils und seiner Politik in die Kritik geraten. Klaus Paasch hatte gekontert, dass Günter Borcherding es nicht verwunden habe, dass er nicht mehr in der Fraktion sei.

In der Gemeindevertretung selbst hat sich die personelle Konstellation ebenso verändert. Grund ist der Austritt von Eckhard Harder aus der CDU-Fraktion, der zudem in keinem Ausschuss mehr Mitglied ist. Klaus Paasch: „Ich habe ihn gebeten, auch aus der Gemeindevertretung auszutreten, das wird er aber nicht tun.“ Somit verfügen Christdemokraten, SPD und die Bürgergemeinschaft Tangstedt jeweils über fünf Mandate (FDP: drei). „Wir suchen uns unsere Mehrheiten aber zusammen, ob nun mit FDP oder BGT“, so Paasch, „es gibt keine Gräben zwischen den Parteien, es ist nicht mehr so ideologisch geprägt wie früher. Ich hoffe, das bleibt so.“ Die CDU-interne Fehde aber könnte zweifelsohne noch bis zu den nächsten Vorstandswahlen andauern – und die sind turnusmäßig erst 2015.