Der 5. Norderstedter Wettbewerb der Kindertagesstätten will die pädagogische Leistung der Erzieher würdigen

Norderstedt.

In Norderstedt gibt es 22 private Kindergärten, zehn städtische Kitas und zwei private Betreuungseinrichtungen. Insgesamt etwa 2700 Kleinkinder machen hier die ersten Schritte auf ihrem Bildungsweg. Was dabei von der Erziehern an Basisarbeit geleistet wird, ist beachtlich. „Wir sind stolz auf unsere Kitas und ihre Ideen und Projekte – deswegen wollen wir sie in den Vordergrund stellen, sagt die Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses der Stadtvertretung, Petra Müller-Schönemann (CDU). Das Gremium versucht seit 2008, mit dem Norderstedter Kita-Wettbewerb die herausragenden Ideen der Kitas zu würdigen. Bislang mit mäßigem Erfolg. Die Teilnahme der Betreuungseinrichtungen am Wettbewerb lässt zu wünschen übrig. Denn dort fehlt schlicht die Zeit, sich jedes Jahr neben der täglichen Arbeit auch noch um die ausführliche Dokumentation der Arbeit nach außen zu kümmern.

Am Dienstag lobte Müller-Schönemann zum fünften Mal den Wettbewerb aus. Und kündigte gleichzeitig an, dass sich nach dieser Runde das Prozedere ändern wird. „Von jetzt an wird der Wettbewerb nur noch alle zwei Jahre stattfinden“, sagt Müller-Schönemann. Der Jugendhilfeausschuss hofft, dass durch den längeren Zeitraum die Vorbehalte bei den Kitas schwinden und die Beteiligung steigt.

„Wir sehen die hohe Belastung der Kita-Mitarbeiter durchaus“, sagt die CDU-Stadtvertreterin. Bei etlichen Besuchen in den Kitas habe sie immer wieder zu hören bekommen, dass alle Mitarbeiter mit der Betreuung ausgelastet seien. Projekte in Schrift und Bild zu dokumentieren und bei der vom Jugendhilfeausschuss eingesetzten Jury unter der Führung von Petra Müller-Schönemann einzureichen – dafür fehlt die Kapazität. Dazu kommt: Nicht wenige Erzieher fühlen sich durch die Aktion in ihrer Arbeit überwacht und auf den Prüfstand gestellt. Ein Missverständnis, wie Müller-Schönemann versichert: „Wir wollen niemanden überprüfen, sondern für die Öffentlichkeit transparent machen, welche kreative Kompetenz in den Kitas vorhanden ist.“

Jeder Kita-Wettbewerb hat sein Motto. In diesem Jahr orientiert sich der Jugendhilfeausschuss an dem von der Landesregierung vorgegebenen Motto für 2014, das zum Jahr der kulturellen Bildung bestimmt wurde. Entsprechend heißt der Kita-Wettbewerb: „Kinder entdecken die Welt im Jahr der kulturellen Bildung“. Gesucht werden nun die besten Ideen, Aktionen und Konzepte in den Kitas. Die Themen können aus allen Bereichen gewählt werden – etwa aus Wissenschaft, Natur, Umwelt, Gesundheit, Kultur oder Gesellschaft.

„Bewertet werden die Projekte unter den drei Gesichtspunkten Kompetenz, Partizipation und Nachhaltigkeit“, sagt Müller-Schönemann. Es werde darauf geachtet, dass Projekte die Kreativität und Sinneswahrnehmung der Kinder fördere, dass Erzieher nicht alles vorgeben, sondern Kinder zu Akteuren machen und dass möglichst viel bei den Kindern im Alltag hängen bleibt und von ihnen in die Familien getragen werde, so die Jury-Vorsitzende.

Ganz wichtig: Die Eltern sollen von den Kita-Leitungen gerne in die Dokumentation der Projekte eingebunden werden. „Es gibt unter den Kita-Eltern immer Leute, denen ein Bewerbungstext leichter von der Hand geht oder die Fotos machen können. Viele dachten bisher, das sei nicht gewünscht – im Gegenteil“, sagt Müller-Schönemann.

Unter kita-ideenwettbewerb.de werden die Projekte der letzten Runden dokumentiert, und auch die neuen Ideen werden hier wieder dargestellt. Wir haben festgestellt, dass die Internetseite mittlerweile als Ideenbörse von den Kitas genutzt wird“, sagt Müller-Schönemann. Damit sei ein weiteres Ziel des Wettbewerbs bereits erreicht: Der Austausch der Kitas untereinander und die Motivation für Kinder, Erzieher und Kita-Leitungen, Neues auszuprobieren.

Für die fünf besten Projekte winken Preisgelder in Höhe von insgesamt 2800 Euro. Einsendeschluss für die Projektdokumentationen ist der 20. Juni 2014. Die Sieger sollen am 11. Juli auf der Bühne im Stadtpark geehrt werden, bei schlechtem Wetter im Kulturwerk.

Informationen zum Wettbewerb gibt es bei Reinhard Mundt im Rathaus unter Telefon 040/53595118 oder auf kita-ideenwettbewerb.de