In einer Aktionswoche will der Kinder- und Jugendbeirat aufklären

Norderstedt. Der Kinder- und Jugendbeirat der Stadt Norderstedt wagt sich an ein schweres Thema: den Selbstmord von Jugendlichen. „Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass Jugendsuizid ein signifikantes Problem der heutigen Gesellschaft ist“, teilt das Gremium für die Belange der Minderjährigen in Norderstedt mit. Die Norderstedter Jugendlichen haben diese Woche zur Aktionswoche in der Stadt erklärt und wollen mit diversen Veranstaltungen Aufklärung zum Thema bieten. „Wir kennen Freunde, Familienmitglieder, Bekannte und Nachbarn, dich sich umgebracht haben. Deshalb wollen wir das gesellschaftliche Tabuthema Jugendsuizid ins Licht der Öffentlichkeit rücken.“

Wer sich die Statistik betrachtet, erschrickt. Über 11.000 Menschen bringen sich in Deutschland jährlich um, in 16 Prozent der Fälle sind es Menschen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren. In keinem anderen Lebensabschnitt begehen so viele Menschen Suizidversuche wie vor dem 25. Lebensjahr. Nach Verkehrsunfällen sind Suizide die zweithäufigste Todesursache unter den 15- bis 20-Jährigen. Jeden zweiten Tag stirbt in Deutschland ein Jugendlicher durch seine eigene Hand.

In der Aktionswoche bietet der Jugendbeirat in Zusammenarbeit mit dem Verein für Suizidprävention Hildesheim Podiumsdiskussionen und eine Ausstellung zum Thema an. Die erste Diskussion startet am heutigen Mittwoch um 15.30 Uhr, im Sitzungsraum 3 des Rathauses, die zweite Diskussionsrunde ist für Donnerstag geplant, ebenfalls von 15.30 Uhr an, allerdings im Plenarsaal des Rathauses. Begleitet wird die Aktionswoche von der Ausstellung „Zuhören ist cool. Wegsehen ist tödlich“ vom Verein für Suizidprävention, die im Rathaus im ersten Obergeschoss vor den Sitzungsräumen zu finden ist. Den Abschluss der Woche bildet eine Mahnwache, die der Kinder- und Jugendbeirat am Sonnabend, 26. Oktober, von 17 bis 19 Uhr auf dem Rathausplatz für Suizidopfer abhalten möchte. „Wir wollen Jugendlichen zeigen, dass es sich lohnt, weiter nach dem Leben zu streben – und wo sie Hilfe bekommen können, wenn sie ihren seelischen Schmerz nicht mehr aushalten“, heißt es in der Mitteilung des Gremiums.