Wo Karl Dall draufsteht, ist auch Karl Dall drin.

Norderstedt. Auch wenn sein Gastspiel als Theaterstück verkauft wird wie in „Der Opa“ vom isländischen Autor Bjarni Haukur Thorsson. Der hat dieses Solo für Dall geschrieben, und Schmidt-Theater-Chef Corny Littmann hat es inszeniert. Jetzt spielte es in der „TriBühne“, das Haus war ausverkauft, die Fans freuten sich.

Viel gab es nicht zu inszenieren. Ein bisschen Golf, ein bisschen Mallorca-Meerblick, dazu Bilder von Baby-Karl, verregneten Fensterscheiben, Golf-Green, Flughafen und Krankenhaus-Flur im Bühnen-Hintergrund. Der Gang in die erste Reihe, um sich aus dem Publikum einen Souffleur zu holen, schließlich ist er ja Opa. Da wollte niemand so richtig mitspielen, bis er bei einem landete, der von weither aus Polen kommt und einen komplizierten Namen hat. Karl Dall nannte ihn Max, und ab ging's. Zu tun hatte Max ohnehin nichts, denn Dall legte bei ihm nur eine dicke Schwarte Buch ab.

Am Anfang schien sich noch so etwas wie ein Theaterstück zu entwickeln. Opa, endlich ohne lebensuntüchtige Kinder und rotznasige Enkel, düst mit Oma nach Mallorca. Doch was muss er auf dem Nachbar-Balkon sehen? Die lieben Kleinen sind schon da. Vorher hat er noch Golf gespielt, schließlich muss man sich im Alter etwas gönnen.

Die Balkon-Szene ist Auftakt für die Familien-Aufstellung, und so etwas kann ja ganz interessant sein, bei Karl Dall aber reiht sich rasch eine Zote an die nächste bis zur Prostata-Untersuchung und Apotheken-Rundschau in Geesthacht, um unerkannt an Viagra zu kommen.

Die einzig etwas ernstere Szene ist die Erzählung über seinen Papa, der nach Cognac, Kaffee und Leder roch: „Wir haben gebetet, als er starb.“ Doch auch das schwankt zwischen Kindheitserinnerung und Satire. Der Rest: Wo Karl Dall draufsteht, ist auch Karl Dall drin!