Eine Glosse von Maxi Klar

Klamotten über Klamotten. Hosen und Shirts in Unmengen von Variationen. All das bietet die irische Billigbekleidungskette Primark. Für junge Leute, gerade für uns Mädels, ist Primark auf der einen Seite das Paradies und auf der anderen Seite die Hölle. Für dieses Erlebnis nehmen wir sogar den Weg nach Bremen auf uns.

Mit einem riesigen Einkaufsbeutel werden wir gewappnet für den Kampf. Dann heißt es sich durch die Menschenmenge drängeln und sich die schönsten Teilchen und Accessoires zu suchen. Dies geht nicht in aller Ruhe. Hinter dir will jemand durch. Und der, der vor dir steht, wirft dir einen bösen Blick zu, falls du es wagen solltest, ebenfalls zu drängeln.

Keine Zeit verlieren: Du schmeißt die Teile einfach in den Beutel, weil ja alles so schön günstig ist. In rasender Geschwindigkeit. Am Rande: Verschwitzte Frauen, die sich im Gang entblößen um ihre Beutestücke anzuprobieren, da die Umkleidekabinen überfüllt sind. Mädels die in Ohnmacht fallen, weil sie den Stress nicht mehr aushalten. Überall Hosen, Blusen und Pullover auf dem Boden.

All das gibt einem das Gefühl, als wäre es ein Krieg um Klamotten.

Showdown ist an der Kasse. 15 Minuten Innehalten. In der Schlange vor einer der 30 Zahlstellen. In den Händen zwei riesige, prall gefüllte Einkaufstaschen und 100 Euro weniger im Portemonnaie. Und man weiß weder, ob die Kleidungsstücke passen noch ob sie wirklich gefallen. Wer sagt, dass beim Shoppen Glücksgefühle ausgelöst werden, der war noch nie bei Primark.