Henstedt-Ulzburgs Wehren sollen bald schneller zu den Einsatzorten gelangen

Henstedt-Ulzburg. Die Arbeit der Feuerwehr Henstedt-Ulzburg wird optimiert: Feuerwehrleute kommen schneller zur Wache, die Ausrückordnung wird geändert, die tatsächlichen Fahrzeiten der Einsatzfahrzeuge fachlich überprüft. Das Fazit aus den Diskussionen um die Feuerwehr: Henstedt-Ulzburgs Bürger sollen sich wieder sicherer fühlen.

Wenn es in Henstedt-Ulzburg brennt, schafft die örtliche Feuerwehr es nicht immer, in der vorgeschriebenen Zeit am Einsatzort zu sein. Diese Feststellung hatte für erhebliche Unruhe gesorgt. Besonders gefährdet sind die Einwohner des Ortsteils Rhen: Die Anfahrtszeiten von der zentralen Feuerwache an der Maurepasstraße zwischen den Ortsteilen Henstedt und Ulzburg sind oft zu lang. Auch die Feuerwehrleute selbst hatten bisher oft Schwierigkeiten, im Einsatzfall schnell bei der Feuerwache zu sein, weil die vielen geparkten Fahrzeuge an der Maurepasstraße das Vorwärtskommen schwierig machten. Feuerwehrleute in Privatwagen haben keine Sonderrechte und müssen den Gegenverkehr genauso passieren lassen wie andere Verkehrsteilnehmer. Lange war über diese Missstände diskutiert worden, jetzt soll vieles besser werden. Das geht aus dem aktuellen und von der Gemeindevertretung verabschiedeten Feuerwehrbedarfsplan hervor.

Damit immer genügend Feuerwehrleute ausrücken können, wurden die Melderkreise verändert. Die Leitstelle alarmiert jetzt mehr Feuerwehrleute auch aus anderen Ortsteilen, damit es an bestimmten Tageszeiten oder an Wochenenden keine Personalengpässe gibt. Bisher waren oft nicht ausreichend schnell genug ausreichend Helfer zusammengekommen. Die Feuerwehrleute selbst werden werden: Sie sollen ihr Augenmerk auch auf Einsätze in Ortsteilen legen, für die sich nicht unbedingt zuständig sind. Auch die Ausrückordnung wurde geändert: Bisher durften Einsatzfahrzeuge erst ausrücken, wenn die Besatzung vollständig an Bord war, jetzt rücken sie auch aus, wenn noch Feuerwehrleute fehlen.

Um die tatsächlichen Fahrzeiten zu Einsätzen in entlegeneren Ortsteilen und die wirklichen Erreichbarkeiten zu prüfen, wird eine Fachfirma beauftragt. Denn die Bilanz der Freiwilligen Feuerwehren Henstedt und Ulzburg sieht nicht günstig aus: In Henstedt-Ulzburg konnten die sogenannten Hilfsfristen nicht immer eingehalten werden. Von den 76 Brandeinsätzen im vergangenen Jahr waren 32 im kritischen Zeitbereich, die Anfahrtszeiten dauerten länger als zehn Minuten, in elf Fällen sind die Feuerwehrfahrzeuge erheblich zu spät eingetroffen. In Schleswig-Holstein müssen die Feuerwehren nach Annahme des Notrufes innerhalb von zehn Minuten am Einsatzort sein. Für die Gesprächs- und Dispositionszeit werden zwei Minuten angenommen, acht Minuten bleiben für die Ausrück- und Anfahrtszeit bis zur Einsatzstelle.

Um den Feuerwehrleuten die Anfahrt zur Feuerwache zu erleichtern, wurde die Verkehrseinengung Am Trotz zurückgebaut. Außerdem wurde die Parksituation an der Maurepasstraße sowie an der Bürgermeister-Steenbock-Straße/Schäferberg geändert. Dort dürfen Fahrzeuge jetzt nur noch in bestimmten Bereichen abgestellt werden. Vor allem im Ortsteil Götzberg wird verstärkt Feuerwehrnachwuchs geworben. Denn auch das hatte der Feuerwehrbedarfsplan ausgesagt: In diesem ländlich strukturierten Ortsteil gibt es zu wenig aktive Feuerwehrleute. Ein neues Einsatzfahrzeug wird der Götzberger Ortswehr am kommenden Sonntag, 20. Oktober, übergeben.

Für WHU-Politiker Uwe Köhlmann-Thater, Vorsitzender des Feuerwehrausschusses, ist noch nicht alles im grünen Bereich, er sieht aber eine deutliche Verbesserung der Gesamtsituation. „Wir sind auf dem Wege der Besserung“, sagt der Gemeindevertreter.