Stadtpräsidentin Kathrin Oehme sammelt bis zum 13. November Vorschläge

Norderstedt. Es gebe so viele Menschen und Organisationen in Norderstedt, ohne deren bürgerschaftliches Engagement die Stadt unendlich ärmer wäre, sagt Stadtpräsidentin Kathrin Oehme. Einmal im Jahr obliegt ihr die Pflicht, den einen ganz besonderen Menschen oder die besondere Gruppe zu ehren – mit der Bürgermedaille der Stadt, der wichtigsten Auszeichnung, die Norderstedt an seine Bürger vergibt.

Die Kriterien sind klar: Die Preisträger können im sozialen Bereich, im Ehrenamt oder in Wissenschaft und Forschung Außergewöhnliches für die Allgemeinheit geleistet haben. Preisträger kann nur werden, wer in Norderstedt lebt oder in einer der Partnerstädte – also in Kohtla-Järve und Johvi, Maromme, Zwijndrecht oder Oadby-and-Wigston. Nicht nur Einzelpersonen, sondern auch Vereine, Verbände oder Initiativen können ausgezeichnet werden. Seit 2007 ist die Medaille mit einem Preisgeld von 1000 Euro dotiert.

„Wir haben in jedem Jahr zwischen sechs und neun Bewerbungen“, sagt Oehme. Gemeinsam mit ihren Stellvertreterinnen im Amt der Stadtpräsidentin, den Stadtvertreterinnen Sybille Hahn (SPD) und Doris Vorpahl (CDU), muss Oehme die Vorschläge sondieren und den Preisträger aussuchen. Dieser wird dann dem Hauptausschuss der Stadtvertretung zur Abstimmung vorgelegt. „Die Vorgabe dabei ist: Der Preisträger darf sich nicht selbst vorschlagen. Er braucht immer einen Paten aus der Bevölkerung“, sagt Oehme. Dass sich trotz so vieler engagierter Menschen in der Stadt jedes Jahr nur eine Handvoll Vorschläge sammeln, kann sich Kathrin Oehme nur so erklären: „Engagierte Menschen sind oft nicht so für das Rampenlicht. Sie wirken lieber im Hintergrund, stellen sich in den Dienst der Sache – sie sind einfach bescheiden.“

Oehme appelliert deshalb an alle Bürger der Stadt, ihr verdiente Norderstedter bis zum Stichtag am 13. November zu nennen, die für die Bürgermedaille infrage kommen. „Allerdings werden nur Vorschläge berücksichtigt, die schriftlich begründet werden – und zwar nicht nur mit drei Sätzen, sondern mit einer ausführlichen Beschreibung ihres Wirkens oder ihrer Verdienste.“ Die Vorschläge können per Post an Stadtpräsidentin Oehme mit dem Stichwort Bürgermedaille an die Adresse Rathausallee 50, 22846 Norderstedt, geschickt werden. Oder per E-Mail an stadtpraesidentin@norderstedt.de.

Die Idee für die Vergabe einer Bürgermedaille wurde in der Kommunalpolitik 1997 geboren. Doch nach dem Beschluss gab es damals zunächst Uneinigkeit über die Vergaberichtlinien. Deswegen wurde erst im Jahr 2000 mit der Norderstedter Tafel der erste Träger der Medaille ermittelt. Die Medaille selbst hat einen Durchmesser von fünf Zentimetern, ist versilbert und wird jährlich mit dem eingravierten Namen des Preisträgers angefertigt.

Die ersten Verleihungen der Medaille wurden ganz unfeierlich vor Sitzungen der Stadtvertretung abgewickelt. Doch in den letzten Jahren ist die Verleihung Teil des Neujahrsempfangs der Stadt. 2014 wird der Preisträger am Sonntag, 26. Januar, geehrt. Neben der Norderstedter Tafel wurden bereits der Hospiz-Verein Omega, die Gründerin der Behindertenheimat, Rosa Settemeyer, und Elvira Wagner vom Sozialwerk ausgezeichnet (Preisträger der letzten fünf Jahre siehe rechts).