Frauenchor setzte für das Herbstkonzert im Kulturwerk das Thema „Vive la France“ ins Programm

Norderstedt. Sie besingen berühmte Brücken, Türme und Boulevards, das Meer und immer wieder die Liebe. Chansons. Zu einer Hommage an Frankreich inspirierte Erika Ilschner den Frauenchor Norderstedt zum 50. Jahrestag des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages und setzte für das Herbstkonzert im Kulturwerk in Norderstedt das Thema „Vive la France“ ins Programm.

Ilschner ist nicht nur Vorsitzende des Frauenchores, sondern organisiert mit Ehemann Hagen Ilschner auch den Kulturverein Pro Maromme, der die Freundschaft zu Norderstedts französischer Partnerstadt Maromme pflegt.

Erika Ilschner brachte nicht nur ihre Mitsängerinnen auf Flirt à la France. Sondern auch den Pianisten Hans Thiemann, Norderstedts Amateur-Chansonnier Peter Meding und Hermann Todt. Der kommt zwar aus der plattdeutschen Branche, lieferte aber bei „Vive la France“ mit Ephraim Kishons Eloge „Vive de Roi“ eine amüsante Satire über einen Israeli in Paris, Napoleon und die Pariser Bourgeoisie ab. Chapeau, Monsieur Todt.

„Parlez-moi d’Amour“ sang Peter Meding mit viel Schmelz und dann noch das Chanson „La Mer“ von Charles Trenet mit viel Tremolo in der Stimme, während der Chor den deutschen Text als eine Art Refrain nachlieferte.

Der Norderstedter Frauenchor war vor einigen Jahren stimmlich noch sehr ausgedünnt, hat aber sichtbar einige jüngere Sängerinnen gewonnen. Wenn dieser Nachwuchs sich jetzt auch noch traut, tief durchatmet und Gefühl in die Stimmen legt, dann kommt der Chanson „Ganz Paris träumt von der Liebe“ auch im geforderten Forte mit Leidenschaft. Das gilt auch für die Barcarole aus der Oper „Les contes d’Hoffmann“ von Jacques Offenbach.

Einen Höhepunkt lieferte Hans Thiemann mit seinen Interpretationen der Klavierwerke, der Arabesque Nr. 1 in E-Dur von Claude Debussy und dem „Vingt Regards sur l’Enfant Jesus“ von Olivier Messiaen.

Der Chorleiter und Dirigent brachte mit seinem Spiel genau die geheimnisvolle Spannung der Komposition und gab sein ganz eigenes Klangbild der heute noch revolutionär wirkenden Werke des französischen Komponisten wieder. Das wirkte wohltuend wie Schwarzbrot zum Baguette der Chansons. Thiemann begleitete auch den Chor und Peter Meding am Flügel mit viel Einfühlungsvermögen. Beim Medley für Mireille Mathieu durfte auch das Publikum mitsingen und gestaltete einen entspannten Konzertausklang.