Mit 700.000 Euro aus dem Länderfinanzausgleich rückt die Realisierung der Pläne näher

Norderstedt. Das Land fördert den Neubau des Frauenhauses in Norderstedt mit 700.000 Euro. Das Geld stammt aus dem Topf, den Schleswig-Holstein zusätzlich aus dem Länderfinanzausgleich bekommt – der Zensus hatte ergeben, dass im Norden mehr Menschen wohnen als für den Lastenausgleich bisher angenommen. Die Gesamtsumme beläuft sich auf 50 Millionen Euro. Nun haben sich SPD, Grüne und SSW darauf verständigt, dass 700.000 Euro nach Norderstedt fließen sollen.

Sozialdezernentin Anette Reinders hatte die Landes-Grünen eingeladen, um sich einen Überblick über die aktuelle Lage im Frauenhaus zu verschaffen. „Wir waren uns einig, dass eine Lösung gefunden werden muss, und wir haben nun eine gefunden“, sagt die frauenpolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion Marret Bohn.

„Zusammen mit dem Beschluss des Sozialausschuss der Stadt Norderstedt, die sich mit einem Zuschuss in Höhe von 210.000 Euro beteiligen wird, sind wir einen riesigen Schritt weiter hin zum dringend benötigten Neubau gekommen“, sagt Katrin Schmieder, Stadtvertreterin der Grünen.

Anette Reinders ergänzt: „Ich begrüße es sehr, dass auch das Land hier seiner Verantwortung gerecht wird. Nach den Zusagen der Stadt Norderstedt und des Landes, die beide trotz der schwierigen Haushaltssituationen getätigt wurden, hoffe ich nun, dass sich der Kreis ebenfalls an der Finanzierung beteiligt, zumal es sich um das einzige Frauenhaus im Kreis handelt."

Marret Bohn weist darauf hin, dass der Schutz vor Gewalt ein Menschenrecht sei. Zentraler Baustein hierbei seien in Schleswig-Holsteins die Frauenhäuser. Dabei sei die Situation in den Einrichtungen sehr unterschiedlich. „Der bauliche Zustand im Frauenhaus Norderstedt ist nicht mehr akzeptabel. Vier Quadratmeter pro Person – drei Frauen, die sich noch nie im Leben begegnet sind und mehrere Wochen lang ein Zimmer teilen müssen. Diese Zustände sind weder für die Hilfe suchenden Frauen noch die Mitarbeiterinnen angemessen“, sagt die Landtagsabgeordnete.