Schritt für Schritt baut Norderstedt seine Umweltfreundlichkeit aus. Das spielt der Radverkehr eine zentrale Rolle, ist das Rad doch zentraler Baustein umweltfreundlicher Mobilität.

Nachdem die Stadt jahrelang hinterherhinkte, wenn es um komfortable Wege und ein engmaschiges Netz geht, holt sie nun auf. Zwar ist Norderstedt noch weit entfernt von Fahrrad-Vorzeigestädten wie Münster, Kopenhagen oder Bozen. Aber immerhin scheint die Erkenntnis, dass die Stadt, in der die meisten Wege kaum länger als fünf Kilometer sind, ein idealer Ort für Radler sein könnte.

Leihräder gehören da zum Angebot und schaffen die Möglichkeit, spontan aufs Rad zu steigen, für die Party im Stadtpark einzukaufen und den Einkauf mit Muskelkraft in den Stadtpark zu transportieren. Konsequent wäre, das Norderstedter Next-Bike-System mit dem Hamburger Stadt-Rad-Modell zu kombinieren. Die Norderstedter sind bereit und wollen ihr Radleih-Modell in den Hamburger Norden exportieren. Nun sollten sich die Hamburger daran erinnern, dass zur viel beschworenen Metropolregion auch und gerade das Umland gehört. Könnten Radler von der City bis ins Umland und umgekehrt auf Leihrädern fahren, wäre das ein positives Leitprojekt für die Metropolregion, die leider oft nur durch Streit über die Windmesse oder Gastschüler auf sich aufmerksam macht.

In jedem Fall bauen die Norderstedter Next Bike weiter aus und haben mit der Rewe-Handelskette auch den ersten Partner aus der Wirtschaft gefunden. Auch dieses Beispiel könnte Schule machen, erhöhen Geschäftsleute doch durch das zusätzliche Mobilitätsangebot die Attraktivität des Einkaufsstandortes.

Die Leihräder sind nur ein, wenn auch wichtiges Puzzleteil einer Mobilität, die das Klima schützt und die Gesundheit fördert. Die neue Fahrradkarte bietet Orientierung, und in den nächsten Jahren sollen die Radwege saniert werden. Dafür werden die Haushaltsmittel deutlich erhöht.