Nicht die Politiker seien Schuld an der Misere des Mehrgenerationenhauses in Henstedt-Ulzburg.

Henstedt-Ulzburg. Diese Auffassung vertritt der CDU-Ortsvorsitzende Michael Meschede. Hauptakteurin sei die Vorsitzende des Mehrgenerationenhauses. „Hier wurde das unternehmerische Risiko unterschätzt.“

Die angekündigte Schließung des Mehrgenerationenhauses zum 31. Oktober bereitet der Verwaltung und den Politikern Kopfzerbrechen. Wie berichtet, muss der ursprüngliche Standort an der Beckersbergstraße endgültig aufgegeben werden, weil das Gebäude nicht mehr saniert werden kann. Das jetzige Ausweichquartier muss bis zum 31. Oktober geräumt werden, ein anvisiertes Mietobjekt in Henstedt kann nicht bezogen werden, weil der Trägerverein Familienzentrum kein Geld mehr hat. Kosten für Gutachten und anfängliche Sanierung haben die Vereinsfinanzen derart strapaziert, dass Vereinsvorsitzende und Mehrgenerationenhaus-Chefin Sabine Samel vor wenigen Tagen das Aus verkündet hat.

Michael Meschede erinnert daran, dass die Fraktionen von SPD und WHU gegen die „warnenden Stimmen“ der CDU dafür gestimmt haben, das Mehrgenerationenhaus in den alten Bau des Beckersbergkindergartens einziehen zu lassen. Der CDU-Chef selbst glaubt an „ideologische Gründe“ als Triebfeder für den damaligen Beschluss. „Prominente Unterstützung, etwa durch den SPD-Bundestags-Abgeordneten Franz Thönnes, hat die Einrichtung ja immer wieder erfahren.“

Michael Meschede erinnert daran, dass sich der Trägerverein Familienzentrum förmlich darum „gerissen“ habe, das sanierungsbedürftige Gebäude für seine Zwecke zu erhalten. Anders lasse sich diese „blauäugige Vorgehensweise“ des Vorstandes und des Trägervereins nicht erklären. Es sei keineswegs der Politik anzulasten, dass sich der Verein mit seinem Vorhaben „verhoben“ habe. Genügend warnende Stimmen habe es gegeben. Der CDU-Vorsitzende unterstellt der Hauptakteurin in guter Absicht gehandelt habe.

Sabine Samel sagt, es habe keine Differenzen im Vorstand des Trägervereins gegeben. Die zweite Vorsitzende sei wegen ihrer beruflichen Neuorientierung zurückgetreten. „Wir hatten gerade eine außerordentliche Mitgliederversammlung, wo alle in dieser belastenden Situation dichter zusammengerückt sind“, sagt Sabine Samel. Im Übrigen sei eine Eröffnungsfeier für den 1.November geplant gewesen.