Die Norderstedter Musik-Pädagogin Marion Recht unterrichtet das ungewöhnliche Instrument

Norderstedt. „Horch, von fern ein leiser Harfenton!“ Diese Zeile aus Eduard Mörikes Frühlingsgedicht könnte Marion Recht über ihren neuen Musik-Kursus schreiben. Die Musiklehrerin unterrichtet Harfe. Zauber-Harfe. Veeh-Harfe. Ein Instrument, das besonders bei kleinen Kindern und Senioren immer beliebter wird und schnell erlernt werden kann. Für den 23. Oktober lädt Marion Recht zu einem Kennenlern-Termin mit der Zauber-Harfe ein.

„In nur zehn Minuten kann jeder auf der Zauber-Harfe einfache Melodien spielen“, sagt Recht. Besonders für Menschen, die schon immer ein Musikinstrument spielen wollten, sich aber nie trauten, sei die Zauber-Harfe die ideale Lösung. „Das Prinzip ist einfach: Die Saiten werden auf ein Brett gespannt, das die gleiche geschwungene Form wie eine Harfe hat, aber auf dem Tisch liegend gespielt werden kann wie eine Zither. Zwischen Brett und Saiten wird eine Art Notenblatt, eine Schablone gelegt, auf dem die Punkte markiert sind, an denen die Saiten nacheinander angeschlagen oder gezupft werden sollten. „So entsteht in Sekundenschnelle eine Melodie“, sagt Recht. Dieses System erspart Notenlesen und eignet sich sehr gut für Lieder zum Mitsingen.

Die Zauber-Harfe ist ein neues Instrument und wurde 1987 von einem Rübenbauer aus Mittelfranken entwickelt. Hermann Veeh wollte für seinen am Down-Syndrom erkrankten Sohn ein Musikinstrument bauen und tüftelte zehn Jahre lang, bis er die Zauber-Harfe konstruiert hatte, die nach ihm auch Veeh-Harfe heißt.

Ganz edle Variationen der Harfe gibt es aus Ahorn- oder Ebenholz

Die Zauber-Harfe ist kleiner. Sie hat im Gegensatz zur Veeh-Harfe 21statt 25 Saiten, wird aus Birken-, statt Kiefern- oder Fichtenholz hergestellt und kostet auch ein Drittel weniger. Ganz edle Variationen der Veeh-Harfe gibt es aus Ahorn- oder Ebenholz.

„Hier im Norden ist die Zauber-Harfe noch relativ unbekannt“, sagt Marion Recht. In Bayern, dort, wo auch die Zither ein normaler Haushaltsgegenstand ist, würde es bereits sehr viele Harfen-Ensembles geben.

„Mit der Zauber-Harfe kann ich nicht nur musikalische Früherziehung, sondern auch musikalische Späterziehung geben“, sagt die 41-jährige Mutter von zwei Kindern, die im ersten Beruf Erzieherin gelernt hat. Nach ihrem Umzug von München nach Hamburg absolvierte sie an der Yamaha Music Academy eine Ausbildung zur Musiklehrerin und belegte Seminare zur Elementaren Musik-Pädagogin. Seitdem arbeitet sie als freie Musik-Pädagogin, auch im Bereich der musikalischen Sprachförderung.

„Veeh-Harfen-Kurse und -Workshops gebe ich seit eineinhalb Jahren und entwickle auch die Noten-Schablonen dafür“, sagt Marion Recht. „Ich möchte auch Jung und Alt mit dem Zauber-Harfen-Spiel zusammenbringen, denn Musik baut Vorurteile ab, und die Isolation zwischen den Generationen wird wieder aufgebrochen“, sagt Recht.

Sie spielt Flöte und Gitarre und hat die Zauber-Harfe auf einem Fortbildungsseminar kennengelernt. Das sei das Instrument für all jene, die schon immer gern aktiv musizieren wollten, aber mutlos werden würden, wenn sich nicht sofort ein Erfolg zeigt. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Menschen, egal welchen Alters, richtig fröhlich werden und strahlen, wenn sie merken, dass sie sofort eine einfache Melodie spielen und sogar dazu singen können“, sagt Recht.

Auch einfache Melodien von Bach und Händel sind für Anfänger kein Problem

Nach leicht eingängigen Volksliedern wäre es kaum ein Problem, einfache Melodien von Johann Sebastian Bach oder Georg Friedrich Händel spielen zu können. Der Rhythmus würde sich beim Spielen einstellen. „Den muss man spüren“, sagt die Musik-Pädagogin und schlägt die Melodie zu „Dat du mien Leevsten büst“ auf der Zauber-Harfe an.

Informationen über Kurse mit der Zauber- oder Veeh-Harfe gibt Marion Recht unter Telefon 040/61182837 oder unter info@musik-im-spiel.de per E-Mail. Außerdem lädt Marion Recht zu Mittwoch, 23.Oktober, 18 Uhr, zum Probentermin ein. Der Ort wird noch bekannt gegeben.

www.musik-im-spiel.de