Die Planungen für den Neubau der Leibniz-Privatschule in Hitzhusen verzögern sich weiter

Hitzhusen. Für die Lehrer und Schüler ist der Traum von einem schnellen Umzug vorbei. Die Leibniz-Privatschule in der Gemeinde Hitzhusen bei Bad Bramstedt kämpft gegen Planungsprobleme für einen Neubau und muss deshalb länger am alten Standort bleiben. Dort ist der Platzmangel inzwischen so groß, dass viele der 400 Schüler in Containern unterrichtet werden. „Wir sind auf unserem Gelände Oberkante Unterlippe voll“, sagt Schulleiter Egon Boesten. Er sucht nach einem neuen Standort für 550 Schüler und einen neuen Investor.

Acht bis zehn Millionen Euro wird ein Neubau der Bildungsstätte kosten, die mit der Waldorfschule Kaltenkirchen und dem Internat in Rohlstorf zu den einzigen Privatschulen im Kreis Segeberg gehört. Boestens Plan: Ein Investor baut die Gebäude, und die Schule zieht als Mieter ein. „Mit dem Konzept könnten wir in jeder Stadt in Deutschland bauen“, sagt Boesten selbstbewusst. „Unser Konzept ist nicht das Problem.“

„Wir können es uns nicht erlauben, weiter vertröstet zu werden“

Praktisch ist das Konzept jedoch schon zweimal an den Investoren gescheitert. Zunächst wollte die Schule mit dem Elmshorner Unternehmen Semmelhack bauen, das bereits den Hauptsitz der Leibniz-Schulen in Elmshorn errichtet hatte. Doch Semmelhack zog sich zurück, angeblich wollten die Banken das Projekt nicht unterstützen. Bei dem zweiten Investor, der die Schule bauen wollte, handelte es sich um einen Fonds, der jedoch mit seinen Planungen nicht vorankam, bis Boesten die Zusammenarbeit beendete. „Wir können es uns nicht erlauben, weiter vertröstet zu werden“, sagt er.

Die Schule und beide Investoren hatten das Nachbardorf Weddelbrook als Standort favorisiert. Zwar ist die kleine Gemeinde ans öffentliche Verkehrsnetz ähnlich miserabel angebunden wie Hitzhusen, doch sämtliche anderen Voraussetzungen schienen günstig: Weddelbrook hat einen Standort bereit gestellt und 200.000 Euro investiert, den Bebauungsplan geändert und besitzt eine moderne Sporthalle, die Schüler und Lehrer nutzen könnten. Kommt die Privatschule nicht, bliebe Weddelbrook auf seinen Kosten sitzen.

Bürgermeister Peter Boyens bietet sein Dorf weiter als Standort für einen Neubau an, doch Schulleiter Boesten streckt jetzt seine Fühler weiter in die Region aus und will alte „Gesprächsfäden“ wieder aufnehmen. Fest steht nur: Er will in der Region bleiben.

Bereits vor Jahren hatten beispielsweise Kaltenkirchener Politiker Interesse an der Privatschule angemeldet, die einen Einzugsbereich bis nach Norderstedt hat. Auch Bad Bramstedt war mehrfach im Gespräch. Für beide Orte spricht – im Gegensatz zu den Dörfern – die gute Verkehrsanbindung. Nach Hitzhusen sind jeden Morgen mehrere Fahrgemeinschaften unterwegs, zu denen sich Eltern zusammengeschlossen haben, um den Nachwuchs zur Schule zu bringen.

„Wir haben ein Interesse daran, eine möglichst interessante Schullandschaft zu bieten“, sagt Kaltenkirchens Bürgermeister Hanno Krause, der ein attraktives Schulangebot als wichtigen Standortfaktor für die Stadt bewertet. Die Leibniz-Schule wäre für Kaltenkirchen geeignet. Daher werde er Gespräche mit der Schulleitung über einen Umzug nach Kaltenkirchen führen, kündigt der Bürgermeister an. Ein Standort wäre vorhanden.

Boestens Ziel ist, bis spätestens Weihnachten 2014 umzuziehen

„Wir führen derzeit mehrere Gespräche“, sagt Boesten. „Wir sind guten Mutes, dass wir jemanden finden.“ Die Zeit drängt, denn noch weiter kann er das Containerdorf nicht aufstocken. Die ältesten Schülerinnen und Schüler gehen in die elfte Klasse, die Schule wächst Jahr für Jahr weiter.

Boestens Ziel ist, im Herbst oder spätestens zu Weihnachten 2014 einen Neubau zu beziehen. Dass der in Hitzhusen entstehen könnte, schließt der Schulleiter aus. „Das hat hier nicht gepasst“, sagt er. Eine Fläche fehle ebenso wie eine Sporthalle in der Nachbarschaft.

Die Schule steht auf dem ehemaligen Gelände eines Baumarkts. Die Leibniz-Privatschule nahm am 1.August 2006 ihren Betrieb in dem angemieteten Gebäude mit Kindergarten, Grundschule, Gymnasium und Realschule auf. Die Zweigstelle der Elmshorner Privatschule verzeichnete von Anfang an einen großen Ansturm von Kindern aus dem westlichen Teil des Kreises Segeberg.