In der Norderstedter Kommunalpolitik herrscht Einigkeit darüber, dass die Stadt und der Kreis Segeberg ein neues Frauenhaus brauchen.

Norderstedt. Das bestehende Haus ist überaltert und unzureichend in Größe und Ausstattung. Das Diakonische Werk Hamburg-West/Südholstein als Träger der Einrichtung hat bereits Pläne für einen Neubau in Norderstedt vorgelegt, die bis 2015 realisierbar wären. Doch zuvor muss die Finanzierung in einem Volumen von etwa 1.250.000 Euro geregelt sein.

Im Sozialausschuss der Stadtvertretung am Donnerstag, 19. September, von 18.30 Uhr an, im Sitzungsraum 1 des Rathauses werden die Politiker gleich über zwei Anträge abstimmen, die sich mit dem finanziellen Part der Stadt Norderstedt an dem Projekt beschäftigen. Die SPD, Bündnis90/Die Grünen, Wir in Norderstedt (WiN), die FDP und Die Linke haben gemeinsam beantragt, dem Diakonischen Werk das alte Frauenhaus mitsamt Grundstück zur Verfügung zu stellen. Der Erlös durch den Verkauf der städtischen Liegenschaft dürfte bei etwa 210.000 Euro liegen. Genau das hatte der Träger des Frauenhauses bei der Stadt beantragt.

Die CDU-Fraktion geht mit einem nahezu gleich lautenden Antrag in die Sitzung. Allerdings um den Passus ergänzt, dass das Haus mit Grundstück wieder an die Stadt Norderstedt zurückfalle, wenn der Neubau des Frauenhauses nicht innerhalb von drei Jahren abgeschlossen sein sollte.

Die Diakonie rechnet für den Neubau, der auf dem Grundstück einer Kirchengemeinde in Norderstedt realisiert werden soll, mit Grundstückskosten von 210.000 Euro und weiteren 1.040.000 Euro an Kosten für Hausbau und Einrichtung. Der Finanzierungsplan sieht vor, dass 250.000 Euro als Kredit aufgenommen und weitere 250.000 Euro vom Kirchenkreis zugeschossen werden. Abzüglich der erwarteten 210.000 Euro durch den Verkauf des alten Grundstücks und 100.000 Euro von der Wohlfahrtslotterie bleibt eine Deckungslücke von 440.000 Euro. Die sollen möglichst vom Kreis Segeberg und dem Land übernommen werden. Die Verhandlungen dazu laufen bereits.