Kindergruppe des Theaters Pur bekommt viel Applaus für die Premiere von „Herr der Diebe“

Norderstedt. Wenn das Theater Pur ein Stück auf die Bühne stellt, ist es immer wieder ein Erlebnis. Auch die sorgfältige Produktion von Kindertheater-Stücken ist beim Theater Pur selbstverständlich, wie jetzt die Kindergruppe mit „Herr der Diebe“ nach dem Kinderroman von Cornelia Funke bewies. Die Premiere im Kulturwerk in Norderstedt wurde umjubelt.

Das Regie-Team um Julia Grünke hat die Rollen vortrefflich besetzt. Star des Stücks ist Chiara Scharbert als von ihrer Tante verfolgte Bo. Die Elfjährige rumpelstilzt über die Bühne und spielt die Göre, als würde sie nie etwas anderes machen. Bo flieht mit ihrer Schwester Patricia nach Venedig. Kim und Chiara Scharbert sind auch im wirklichen Leben Schwestern, und so ist das Zusammenspiel ein Heimspiel. Kim Scharbert verfügt zudem über eine starke Ausdrucks- und Überzeugungskraft.

Aus dem Hause Scharbert, Michael Scharbert ist zusammen mit Silke Ahrens-Rapude Gründer des Theaters Pur, kommt auch Janina Scharbert. Die 15-Jährige spielt das Bandenmitglied Riccio und besteht den Spagat zwischen Naseweis und Angsthase glänzend. Komikerin der Bande ist Sophie Hubrich als Mosca, während Melissa Dalldorf die aufmüpfige Wespe gibt.

Johana Raddatz lotet als Scipio, Herr der Diebe, alle Facetten dieses geheimnisvollen Charakters geschickt und sehr engagiert aus. Die fiese Tante gibt Maya Ganske als herzlose alte Zicke. In dem Detektiv Victor Getz findet sie jemanden, der noch ausgebuffter ist als sie. Florian Schmieder überzeugt als Victor einmal als Schlaumeier, dann als Kinderfreund.

Mit Hinkebein über die Bühne schlurft die vierte der Scharbert-Familie. Larissa Scharbert gibt den Schurken Barbarossa mit Mut zur Hässlichkeit und zum Bösen. Der mysteriöse Conte ist Morten Steinmeier, die edle Dame Ida spielt Nadine Zimmermann.

Herausragend ist das Bühnenbild mit gleich zwei Gondeln, einem Karussell, das beim Drehen funkelt und ohrenbetäubend knallt. Vor diesen Effekten sollte allerdings gewarnt werden, nicht jeder verträgt den plötzlichen Knall und grell blitzendes Licht.

Noch zu sehen am 28. und 29. September, jeweils 15 Uhr, im Festsaal am Falkenberg am Langenharmer Weg 90, in Norderstedt. Eintritt sechs Euro.