Das neue Logo der Stadt Kaltenkirchen soll für einen einheitlichen Auftritt sorgen

Kaltenkirchen. Auf den ersten Blick erinnert das K an eine eigenwillige Kopie eines Autobahnschildes. Drei blaue und zwei weiße Streifen führen scheinbar nach links oben in die Ferne und knicken im oberen Viertel nach rechts ab. Wer künftig einen Brief der Stadt enthält oder das Titelblatt einer städtischen Broschüre ansieht, wird auf dieses K stoßen. Das neue Logo Kaltenkirchens soll für einen einheitlichen Auftritt der Stadt sorgen, Fachleute sprechen vom Corporate Design.

5000 Euro hat das K inklusive aller Beschreibungen und Ideen, wie man es verwenden könnte, gekostet. Die Kieler Firma Lemon Design hat das Logo inklusive Konzept entworfen und darf sich jetzt sicherlich über jede Menge Folgeaufträge für die Gestaltung von Dokumenten, Flyern und Messeständen sowie der Internet-Homepage freuen. „Die Stadt geht mit einem neuen Erscheinungsbild an die Öffentlichkeit“, sagt Firmenchef Jörn Kemming. „Alles sieht jetzt wie aus einem Guss aus.“ In der Branche spricht man von „multimedialer Funktionalität“.

Das neue K wurde in allen Gremien inklusive Seniorenbeirat abgesegnet

Lemon Design hatte bei einem 10.000 Euro teuren Wettbewerb gesiegt, den die Stadt bei der Suche nach einem neuen Logo gestartet hatte. Vier Agenturen kamen in die Endauswahl, jede erhielt einen Anerkennungsbeitrag. Erste politische Initiativen für ein neues Corporate Design der Stadt reichen bis ins Jahr 2010 zurück. Das neue K wurde in allen Gremien inklusive Seniorenbeirat und Kaltenkirchener Ring abgesegnet.

Bei den Nachbarn in Henstedt-Ulzburg ist Lemon Design bereits bestens bekannt. Im Februar 2012 hatte die Firma dort das Logo der Großgemeinde vorgestellt und wurde sofort mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert. Ein Journalist hatte das identische Logo einer Bekleidungsfirma aus Texas im Internet entdeckt.

Das neue Logo soll auf jeden Fall patentrechtlich geschützt werden

Der Co-Chef von Lemon-Design, Michael Wehrmann, betonte bei der Präsentation in Kaltenkirchen, dass das Henstedt-Ulzburger Logo aus seinem Haus inzwischen patentrechtlich geschützt sei. Genauso werde man mit dem Kaltenkirchener K verfahren. Auch für ihren neuen Auftraggeber haben die Designer nach eigenen Worten umfangreiche Recherchen abgestellt, um Dubletten zu vermeiden. „Es gibt jedoch keine 100-prozentige Sicherheit, dass ein Designer in Argentinien oder China nicht auf dieselbe Idee kommt“, sagt Wehrmann.

Das Wappen der Stadt werde auch weiterhin auf Dokumenten zu sehen sein, kündigen die Designer an: „Es wird nicht verworfen.“ Das Logo könne die Autobahn 7 oder die Dynamik der Region darstellen, hieß es bei der Präsentation. Auf modische Farben habe Lemon Design verzichtet. „Wir wollen Frische ausstrahlen“, sagt Kemming. Zum Logo steht in frischem Blau auch ein Slogan, den sich die Lemon-Designer ausgedacht haben: „Wirtschaft. Natur. Verbunden.“ Kemming und Wehrmann bezeichnen dieses Wortfolge als Ausdruck von Selbstbewusstsein und Schnörkellosigkeit.

„Verbunden erinnert an Verbundenheit“, heißt es zur Klarstellung in den Erklärungen zum Slogan. „Ein Begriff, der für Vertrauen, Verlässlichkeit sowie für ein tolerantes und familienfreundliches Leben steht“, schreiben die Designer.