Der Innenminister hat einen Plan: Andreas Breitner will den kommunalen Finanzausgleich in Schleswig-Holstein reformieren, den Städten und Gemeinden mehr, den Landkreisen weniger Geld geben.

Die Reform macht Sinn, ist doch das jetzige Modell veraltet und enthält noch die Zonenrandförderung für den Kreis Herzogtum Lauenburg. Und: Die Aufgaben der Städte und Gemeinden sind gewachsen. Zwar verfolgt Breitner sein Ziel mit großer Beharrlichkeit, doch die Brechstange lässt er weg.

Statt dessen setzt er auf den Dialog, er will überzeugen statt zu verordnen. Der Minister geht dahin, wo es weh tut, wo ihm Kritik entgegenschlägt von den Städten und Gemeinden, die mehr zahlen müssen, wenn sein Reformwerk in der aktuellen Version realisiert wird. Er legt die Zahlen und Fakten, auf denen die Neuregelung basiert, auf den Tisch, zum Beispiel den von Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote in Norderstedt. Der Gast aus Kiel hört sich Bedenken an, kann sich Übergangsregelungen vorstellen, mit denen die Wucht der zusätzlichen Finanzlast abgefedert wird. Damit schafft der Innenminister Transparenz.

Im Gegenzug kann und darf der Innenminister konstruktive und sachliche Argumente verlangen. Bloßes Kriegsgeheul und populistische Gegenwehr mit Drohgebäuden wie der Erhöhung der Kreisumlage werden Breitner von seinem Weg nicht abbringen. Denn niemand wird das Ziel der Reform ernsthaft in Frage stellen, an Details lässt sich noch feilen.