Stadtvertreter bestätigen den 57-Jährigen mit klarem Votum für weitere sechs Jahre im Amt

Norderstedt. Als es spannend wurde, verschwand der Mann, dem in diesen Minuten die volle Aufmerksamkeit der Norderstedter Stadtvertreter galt: Thomas Bosse hatte den Plenarsaal im Rathaus verlassen, als Stadtpräsidentin Kathrin Oehme den Tagesordnungspunkt „Wahl eines hauptamtlichen Stadtrates für das Dezernat III“ aufrief. Diesen meist verkürzt Baudezernat genannten Bereich im Rathaus leitet Bosse seit zwölf Jahren, und er stellte sich zur Wiederwahl.

Doch wer nun eine intensive Debatte erwartet hatte, sah sich getäuscht. Die CDU schlug den Amtsinhaber schriftlich vor, SPD-Fraktionschef Jürgen Lange schloss sich mündlich an. Andere Vorschläge gab es nicht, die Stadtvertreter verzichteten auf geheime Wahl und bestätigten Bosse einstimmig im Amt. Die beiden Vertreter von Die Linke enthielten sich ebenso wie CDU-Mann Friedhelm Voss.

Bosse kam wieder rein, und erst, als die Stadtpräsidentin das überzeugende Votum verkündete, entspannten sich die Gesichtszüge von Norderstedts oberstem Stadtplaner und Straßenbauer. Er nahm Glückwünsche und Blumen von Kathrin Oehme entgegen und dankten den Politikern, die ihm zur Wiederwahl gratulierten. Oberbürgermeister Hans-Joachim, Grote las die Ernennungsurkunde vor und überreichte Bosse das Dokument mit einem Klaps auf die Schulter und den Worten: „Jetzt ist es geschafft.“

Teil zwei der Wahl ging ebenso schnell und geräuschlos über die Bühne: Bosse wurde auch als Stellvertreter des Oberbürgermeisters wiedergewählt – und fand schließlich auch seine Sprache wieder: „Ihr seid ja immer für eine Überraschung gut“, rief er den Stadtvertretern zu. Offensichtlich hatte der zweite Mann hinter Grote nicht mit einem derart klaren Ergebnis gerechnet. Nun kann der alte und neue Dezernent mit großem Vertrauensvorschuss die Stadt weiterentwickeln.