Die Stadt saniert das marode Parkhaus am Bahnhof für 2,5 Millionen Euro. Ende Oktober soll alles fertig sein

Kaltenkirchen. Die Kaltenkirchener werden länger als geplant auf die frisch sanierten Parkplätze am Bahnhof warten müssen. Weil bei den Bauarbeiten in der Parkplatte an der Brauerstraße unerwartete Schäden entdeckt wurden, kann das Gebäude erst Ende Oktober freigegeben werden, die Bauarbeiten sind im Verzug. „Das Budget wird jedoch eingehalten“, sagte Bürgermeister Hanno Krause bei einer Begehung des Gebäudes. Ursprünglich hatte die Stadt die Freigabe der Park-and-Ride-Anlage bereits für den 1. Oktober geplant.

2,5 Millionen Euro kostet das Projekt. Damit ist das Parkhaus die teuerste Baustelle der Stadt. 300 Autos können in dem Gebäude abgestellt werden – so viele wie vor den Bauarbeiten. Die Zahl bleibt trotz der umfangreichen Sanierung konstant, Komfort und Sicherheit für die Autofahrer sollen jedoch deutlich steigen. Derzeit müssen die Pendler, die am Bahnhof vom Auto in die AKN wechseln wollen, mit provisorischen Parkplätzen vorliebnehmen, die über das gesamte Gebiet der Innenstadt verteilt sind.

Zu den Überraschungen beim Sanieren zählten unter anderem Schäden im Beton, die vorher nicht zu erkennen waren. Wasser und Salz, die in Decken und Mauern eingedrungen waren, hatten große Schäden angerichtet. Die Folge: Stahlträger setzten Rost an, der Beton zerbröselte. Auch hinter der Klinkerfassade fanden sich ungeahnte Mängel: Die Verkleidung war seit Jahrzehnten unfachmännisch an den Mauern befestigt.

Das Parkhaus war so marode, dass die Stadt es sogar abreißen wollte

Die Arbeiten im Parkhaus begannen im März. Das Gebäude war so marode, dass die Stadt sogar einen Abriss mit anschließendem Neubau erwogen hatte. Mit 2,5 Millionen Euro erwies sich die Instandsetzung jedoch um eine Million Euro günstiger als der Bau einer neuen Palette. Die Betonsanierung ist der größte Brocken auf der Baustelle. Teilweise waren die Risse in den Fahrbahnen zentimetertief, überall bildeten sich Pfützen.

Schon der erste Eindruck auf der Baustelle belegt den Erfolg der Sanierung. Wände, Pfeiler und der Boden sind heller. Das Dunkelgrau des alten Betons ist verschwunden. Im Erdgeschoss bauen die Arbeiter moderne Toiletten ein. Eine neue Videoanlage mit 32 Kameras wird direkt mit der schräg gegenüberliegenden Polizeistation verbunden. Neue energiesparende LED-Leuchten sollten für genügend Helligkeit sorgen. „Das Sicherheitsbedürfnis der Benutzer ist groß“, sagt Krause. Auch an Parkplätze für Behinderte, Frauen und Elektroautos haben die Planer gedacht. Zwei Ladestationen für E-Fahrzeuge sind vorgesehen.

Erheblich komfortabler können Autobesitzer künftig im Obergeschoss parken. Früher standen die Autos dort unter freiem Himmel. Fiel Schnee, waren die Plätze teilweise gar nicht nutzbar. Jetzt sorgt ein Dach für den Schutz vor Niederschlägen und soll langfristig – wie andere städtische Dächer auch – als Standort für eine Solaranlage dienen. „Es gibt bereits einen Interessenten“, sagt Krause.

Das Parken soll für die Autofahrer auch weiterhin kostenlos sein

Für die Pendler bleiben die Parkplätze kostenlos. Eine Änderung ist bei den vermieteten Stellplätzen im Untergeschoss gesehen, die mit einem Rolltor abgesperrt werden. Bislang konnten einige Mitarbeiter der Stadt dort parken, ohne Gebühren zu zahlen. Sie müssen jetzt 15 Euro pro Monat entrichten, andere Mieter zahlen 30 Euro. „Das ist eine Vergünstigung wie in anderen Unternehmen auch“, sagt der Bürgermeister.

Wenn das Parkhaus eröffnet wird, steht bereits das nächste Bauprojekt auf der Tagesordnung. Zwischen dem Gebäude und der Hamburger Straße will die Stadt ein weiteres Parkhaus bauen, das mit dem bestehenden verbunden wird. Krause rechnet mit der Fertigstellung im kommenden Jahr. 120 Parkplätze sollen entstehen, 1,7 Millionen Euro will die Stadt investieren. Ob auch sie kostenlos genutzt werden können, ist noch offen. „Das ist eine politische Entscheidung“, sagt der Bürgermeister.