Am heutigen Mittwoch tritt um 18.30 Uhr die deutsche U17-Elf im Edmund-Plambeck-Stadion gegen die Niederlande an

Norderstedt. Ihre Namen lauten Benjamin Henrichs, Jan-Pascal Reckert oder Finn Porath. Ihre Vereine zählen zu den Top-Adressen im deutschen Fußball: Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund, Hamburger SV. Noch sind diese 16 Jahre jungen Talente wie auch ihre Teamkollegen in der deutschen U17-Nationalmannschaft meist nur Insidern bekannt, die sich mit den Nachwuchs-Bundesligen beschäftigen. Das wird sich – zumindest in einigen Fällen – mittelfristig mit Sicherheit ändern. Dann sind sie einem Millionenpublikum ein Begriff, die Partien laufen im Fernsehen, in den Arenen der Republik sind Zehntausende live dabei.

Das Freundschaftsspiel der von Christian Wück trainierten Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gegen die Niederlande am heutigen Mittwoch im Edmund-Plambeck-Stadion von Eintracht Norderstedt (Anstoß: 18.30 Uhr) ist in diesem Sinne eine Etappe auf dem Weg zum Ruhm.

Trotz des hohen Zuschaueraufkommens soll der Verkehr in Garstedt fließen

„Komm Mit 4-Nationen Turnier“, so heißt der zugehörige Wettbewerb, der bis einschließlich kommenden Montag, 16. September, in Norderstedt sowie im Stadion Hoheluft in Lokstedt und der Wolfgang-Meyer-Anlage (Stellingen) ausgetragen wird. Italien und Israel sind ebenfalls dabei; alle vier bereiten sich auf die nächste EM-Qualifikation im Frühjahr 2014 vor.

Für die Junioren, die etwa im Falle von Deutschland allesamt in Nachwuchsleistungszentren von Profivereinen leben, ist es einer von vielen Terminen eines eng getakteten Kalenders. Betrachtet man indes den Aufwand, den die Stadt Norderstedt sowie die Eintracht betreiben müssen, damit sich der DFB und die weiteren Verbände wohlfühlen, so ist dies für Garstedt und seine Einwohner ein in vieler Hinsicht außergewöhnliches Ereignis. Für die Partie zwischen Deutschland und den Niederlanden wird mit mehr als 1000 Zuschauern gerechnet.

Darüber hinaus treffen am Freitag, 11 Uhr, Israel und Italien im Edmund-Plambeck-Stadion aufeinander. Nicht zuletzt aufgrund der frühen Anstoßzeit werden dort weniger Besucher erwartet. Dafür müssen wie bei jedem Auslandsaufenthalt von israelischen Sportlern besondere Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden. Selbst das Landeskriminalamt und der Staatsschutz haben die Lage zumindest im Blick.

Nur, und das betont Thomas Hochmuth, zweiter Vorsitzender von Eintracht Norderstedt, mit Recht: „Wir wollen Kinder und Jugendliche ansprechen.“ Weder am Mittwoch noch am Freitag gibt es übertrieben penible Sicherheitskontrollen. Sollte es vereinzelt rund um das Stadion zu Staus kommen, bittet Hochmuth um Nachsicht. „Wir haben eben beengte Verhältnisse hier, das ist mit der Struktur so gewachsen.“ Die Polizei blickt entspannt auf die Länderspiele. „Die Zuschauermenge wird kein Problem sein“, sagt Ulf Pahl, stellvertretender Leiter der Dienststelle in Norderstedt. Schließlich sei auch das jüngste Regionalligamatch der Eintracht gegen den HSV II am vergangenen Sonntag trotz geschätzt über 1000 Zuschauern geordnet abgelaufen. Sein Rat: Die Fans sollten nicht über die Ochsenzoller Straße anfahren, da dort kaum Parkplätze zur Verfügung stehen. Die Fläche vor dem Kunstrasen ist für VIP-Gäste reserviert. Alternative Parkmöglichkeiten sind ausgeschildert.

Die deutsche U17 bereitet sich auf die EM-Qualifikation vor

Christian Wück muss sich um diese Dinge keine Gedanken machen. Der Nationalcoach hat gleichwohl eine anspruchsvolle Aufgabe. Denn dass sich die U17 – noch unter Wücks Vorgänger Stefan Böger – in diesem Jahr nicht einmal für die Europameisterschaft qualifizieren konnte, war mehr als nur ein Betriebsunfall. Wück, der zuvor die U16 (Jahrgang 1997) betreute, rückte anschließend im Juni gemeinsam mit diesem Team auf. „Der DFB muss sich immer für die Endrunden qualifizieren, daran führt kein Weg vorbei“, sagt der 40-Jährige.

167 Bundesligapartien hat er in seiner Karriere für den 1. FC Nürnberg, den Karlsruher SC und den VfL Wolfsburg bestritten. Konkurrenzkampf ist Wück aus seiner aktiven Zeit gewohnt. Dieses erleben auch bereits 16-Jährige. Von derzeit 40 Kaderspielern werden im Frühjahr für die EM-Qualifikation nur 16 nominiert. Das Vier-Nationen-Turnier ist daher mitentscheidend für die Talente, hier müssen sie sich anbieten. Christian Wück: „Das Bewusstsein, für Deutschland zu spielen, soll etwas ganz Besonderes sein. Wir wollen schon im Nachwuchs das Nationalmannschafts-Feeling rüberbringen.“