Eine Gloose von Rainer Burmeister

„Das können die doch nicht machen! Wo kommen wir denn da hin? Und vor allem: Das haben die doch noch nie so gemacht!“ Seit Beginn des Monats September habe ich tagelang gebangt, gehofft, mir Sorgen gemacht und mich von horrenden Schreckensvisionen verfolgen lassen. Dann gab es jetzt endlich Entwarnung: Weihnachten fällt nicht aus! Die Adventszeit und der Nikolaustag werden auch wie gewohnt stattfinden. Macht hoch die Tür, die Tor macht weit!

Die frohe Botschaft entdeckte ich beim Einkaufen: Ja, es ist wahr. Endlich stehen wieder Printen und Spekulatius, Pfefferkuchen und Kringel in den Regalen und auf den Sondertischen. Wurde ja auch Zeit. Schließlich sind es bis Heiligabend vom heutigen Montag an nur noch 106 Tage! Und 1. Advent ist schon in 82 Tagen.

Auf den Einzelhandel ist eben noch Verlass. Kaum sind die letzten Flip-Flops und Sonnenbrillen abgeräumt, kann man jetzt endlich wieder alle erdenklichen Weihnachtsnaschereien bunkern und sie bis zum Fest schön abhängen und trocken werden lassen. Getreu der Devise: „Handgesägte Kekse krümeln am besten.“

Bei aller Erleichterung treibt mich allerdings eine Sorge um: Bald ist Ostern. Im kommenden Jahr steht der Ostersonntag am 20. April auf dem Kalender. Da erwarte ich aber, dass spätestens Mitte Januar die ersten Ostereier und Schokohasen in die Verkaufstresen kommen. Selbst wenn es sich nur um neu verpackte Weihnachtsmänner handeln sollte.