Bei einem Feuer in einem Hochhaus in Norderstedt ist ein 77-jähriger Mann ums Leben gekommen

Norderstedt. Bei der Norderstedter Feuerwehr reißt die Serie der Großeinsätze nicht ab. Am Donnerstag kam bei einem Brand in einem Hochhaus am Lütjenmoor ein 77-jähriger Mann ums Leben. Der Rentner starb in seiner brennenden Wohnung. Die Feuerwehr war mit 100 Männern und Frauen im Einsatz und musste das Gebäude teilweise räumen. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen.

„Gegen 5 Uhr liefen mehrere Notrufe über die 112 auf“ sagte ein Feuerwehrsprecher. Die Anrufer berichteten von einem Rauchmelder, der aus einer Wohnung zu hören sei. Außerdem sei der Hausflur im 13. Stock des 20-stöckigen Hochhauses verqualmt. Die Rettungsleitstelle löste Großalarm aus, die Ortswehren Garstedt, Harksheide und Friedrichsgabe rückten aus. Außerdem waren Rettungswagen und Notärzte im Einsatz. Die Straßen Lütjenmoor wurde gesperrt.

„Der Bewohner konnte nur noch tot geborgen werden"

Von außen war für die Einsatzkräfte zunächst kein Feuer zu erkennen, doch im 13. Stock stellten sie Rauch fest. Schnell konnten die Feuerwehrleute die Wohnung lokalisieren, in der der Brand ausgebrochen war. Außerdem mussten sie davon ausgehen, dass sich dort ein Mensch aufhielt. „Mit mehreren Einsatztrupps unter schwerem Atemschutz wurde sofort eine Menschenrettung und Brandbekämpfung in der betroffenen Wohnung eingeleitet“, sagt Gemeindewehrführer Niels-Ole Jaap. „Der Bewohner der Brandwohnung konnte nur noch tot geborgen werden“, sagte Jaap. Der Tote lag in seinem Bett. Die Ermittler prüfen, ob er möglicherweise beim Rauchen eingeschlafen war.

Weitere Feuerwehrleute begannen, mit Speziallüftern den Rauch aus den Fluren zu pumpen. Damit war der Weg frei für Bewohner des 13. und 14. Stockwerks, die ihre Wohnungen aus Sicherheitsgründen verlassen mussten. Die Feuerwehr führte 30 Menschen ins Freie, um sie vor dem Qualm zu schützen, und betreute sie.

Der Feuerwehr gelang es, den Brand schnell zu löschen. Die Nachlösch- und Aufräumarbeiten zogen sich bis 7 Uhr hin. Danach rückte die Feuerwehr ab, die Bewohner waren bereits vorher in ihre Wohnungen zurückgekehrt.

Warum der Brand ausbrach, ist noch unklar. Spezialisten der Kripo untersuchten am Morgen die Räume, konnten jedoch zunächst keine eindeutigen Hinweise für das Feuer finden, das den Rentner das Leben gekostet hatte. In anderen Wohnungen hatte das Feuer keinen Schaden angerichtet. „Bislang können noch keine Aussagen zur Brandursache sowie zur Todesursache des Bewohners getroffen werden“, sagte die Sprecherin der Polizeidirektion Bad Segeberg, Sandra Barenscheer, am Donnerstagnachmittag.

Für die Norderstedter freiwilligen Feuerwehren ist der Großeinsatz am Donnerstag bereits der vierte binnen weniger Wochen. Am frühen Mittwochmorgen wurde Alarm ausgelöst, als am Rugenbarg das Bürogebäude der BB Lackierei in Flammen stand. Mehrere Anrufer hatten über den Notruf 112 von einem hellen Feuerschein über dem Rugenbarg berichtet. Anwohner wurden aufgefordert, wegen des dichtes Rauchs Fenster und Türen zu schließen.

Als die Feuerwehr eintraf, war das Dach bereits teilweise eingestürzt. Das Haus wurde völlig zerstört. Die Polizei geht von einem Schaden von 100.000 Euro aus. Auch am Donnerstag stand noch nicht fest, warum das Feuer ausbrach. Die Ermittlungen der Norderstedter Kripo dauern an.

Möglicherweise hat ein Brandstifter das Feuer gelegt

Am 18. August loderten beim Autoverwerter Kiesow Flammen aus 50 Autowracks und einer Entsorgungshalle. Die Feuerwehrleute konnten mit einem massiven Löscheinsatz verhindern, dass die Kraftstofflager auf dem Gelände in Brand gerieten. Fünf Stunden dauerten die Löscharbeiten. Möglicherweise hat ein Brandstifter das Feuer gelegt.

Am 12. August waren die Norderstedter Feuerwehren stundenlang im Einsatz, um einen Brand in einem Trakt der Gemeinschaftsschule Harksheide zu bekämpfen. Das Gebäude wurde komplett saniert und sollte wenige Tage später eingeweiht werden. Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote sprach von einem Millionenschaden. Der Brand brach vermutlich bei Dachdeckerarbeiten aus.