Anne-Kathrein Erban thematisiert das Wort in ihrer Malerei. Stuhl beispielsweise.

Norderstedt. Oder Schlüssel. Oder Blatt. Und stellt in ihrer Malerei die Frage „Wie setze ich Kommunikation, ob gelungene oder misslungene, in Bilder um?“. Die Ergebnisse sind in ihrer Ausstellung „Wortwechsel“ in der Flur-Galerie des Abendblatts, Regionalausgabe Norderstedt, zu sehen. Die Norderstedter Künstlerin konzipierte die Bilder für diese Ausstellung bewusst für den Ort, die Zeitungsredaktion.

„In meiner Malerei hat das Wort einen hohen Stellenwert“, sagt Anne-Kathrein Erban. Schon als Deutsch-Lehrerin erforscht sie die Sprache. Als Malerin gibt sie dem Wort im Bild viel Raum, sich und weitere Mitglieder der Wort-Familie zu entwickeln. „Für mich sind auch die Assoziationen, die der Betrachter beispielsweise mit meiner Abbildung eines Schlüssels verbindet, spannend“, sagt Erban. Manche würden durch das Schlüssel-Motiv an ihr Zuhause erinnert, andere daran, dass sie ein Schlüssel-Kind gewesen sind. Zugleich ist der Schlüssel Symbol für das Aufschließen von Wörtern, Wortfeldern und auch von Menschen.

In ihrer Diptychon-Serie „Schlüsselwörter“ mit Einzel-Titeln wie Schlüssel, Blatt oder Stuhl verschließt sie die Wörter zu Chiffren, platziert Notizen und Worthülsen. Die geschwungenen Linien geben den Wortfetzen eine Klammer, eine Verbindung, die Kommunikation erst möglich macht. Die Serie ist wie ein aufgeschlagenes Buch, in dem die Malerin schon mit der Farbgebung das Wortthema anreißt. Eine besondere Seh-Delikatesse sind ihre grafischen Miniaturen, allesamt Unikate, die wiederum einladen, aus den stark reduzierten Motiven heraus eine Wort-Geschichte zu bilden.

Zu sehen bis 1. Dezember, montags bis freitags von 12 bis 17 Uhr, Flur-Galerie Hamburger Abendblatt, Regionalausgabe Norderstedt, Kontorhaus, Rathausallee 64–66 in Norderstedt.