Sie haben mit CDU-Politikern 1979 die Europa-Eiche gepflanzt und sollen nun bei der nächsten Feierstunde dabei sein

Ellerau. „So wie diese Eiche, so soll auch Europa wachsen.“ Mit diesen Worten griff der damalige Segeberger CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Kurt Würzbach zum Spaten und pflanzte zusammen mit dem Landtagsabgeordneten Kurt Böge, mit Elleraus damaligem Bürgermeister Emil Schmelow und dem CDU-Gemeindevertreter Edmund Sievers eine junge Eiche an der Ecker Berliner Damm/Stettiner Straße in Ellerau. Der Baum war ein Symbol für Europa – so wie er wachsen sollte, sollte auch der Staatenbund gedeihen.

Es ist allerdings 34 Jahre her, dass die Politiker zum Spaten griffen. Und sie waren nicht allein. Beim Pflanzen der Europa-Eiche am 20. Mai 1979 waren auch vier Jungen aus der Stettiner Straße mit von der Partie. Sie versprachen den politischen Hobbygärtnern, den Baum zu pflegen: „Wir werden ihn immer schön gießen.“

Ob sie ihr Versprechen gehalten haben, ist nicht dokumentiert. Fest steht aber: Die Eiche hat sich zu einem stattlichen Baum von mindestens 15 Metern Höhe entwickelt. Ob Europa Schritt gehalten hat, wird jeder aus seiner Sicht beurteilen. Jetzt will der Verein Wir für Ellerau am Symbolbaum eine aus Ellerauer Knickeiche geschnitzte Tafel anbringen. „Europa-Eiche“ soll darauf stehen und die Passanten auf die Bedeutung der Ellerauer Eiche hinweisen. Warum gerade jetzt? „Wir haben Sorge, dass es irgendwann keine Überlebenden der Pflanzaktion mehr gibt“, sagt Vereinschef Joachim Dose.

Der frühere Segeberger Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete der CDU, Kurt Böge, starb 2009. Auch der langjährige Ellerauer CDU-Gemeindevertreter Edmund Sievers lebt nicht mehr. Die beiden anderen an der Pflanzaktion beteiligten Politiker leben noch. Der ehemalige Bundestagsabgeordnete und parlamentarische Staatssekretär Würzbach steuert auf die 80 zu, Elleraus Ehrenbürgermeister Schmelow hat die 90 überschritten. Doch während sich der Kontakt zu den beiden relativ leicht herstellen lässt, sind andere Protagonisten verschollen. „Von den vier Jungen fehlt uns jede Spur. Leider hat man damals die Namen nicht notiert, sodass wir keine Anhaltspunkte für eine Suche haben“, sagt Dose, der das Quartett gern dabei hätte, wenn das geschnitzte Schild feierlich übergeben wird und seinen endgültigen Platz einnimmt.

Daher wendet sich der Verein Wir für Ellerau, der sich seit mehr als 16 Jahren ehrenamtlich für das soziale und kulturelle Leben in der Gemeinde einsetzt, nun an die Öffentlichkeit und möchte gerne wissen: Wer waren die Jungs, die beim Pflanzen dabei waren? Wer sie oder die Namen kennt oder sie wiedererkennt, wendet sich bitte an Joachim Dose, Telefon 04106/73488, E-Mail: Joachim.Dose@gmx.de.