Der Vorschlag, den Bus- und Bahnverkehr in Norderstedt in kleinen Schritten zu verbessern, ist ein Paradebeispiel für Nachhaltigkeit.

Dieses behutsame Vorgehen wägt den Dreiklang aus ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Aspekten ab. Nicht viel anderes beschreibt die altmodische Variante von Nachhaltigkeit, die Kosten-Nutzen-Analyse, die die Experten von HVV und Stadt ihren Beschlüssen zugrunde gelegt haben.

Und die Analyse sagt ganz klar: Investiert die Stadt 70.000 Euro pro Jahr, um das Busfahren billiger zu gestalten, und nochmals 8000 Euro, damit die Nachtschwärmer länger in Hamburg bleiben und die Discobesucher später im Norderstedter „Alptraum“ aufschlagen können, wird die Zahl der Bus- und Bahnfahrer voraussichtlich steigen. Das Klima freut sich, der Schadstoff-Ausstoß sinkt.

Natürlich ist es die ureigene Aufgabe von Politik, Vorschläge zu machen und Forderungen zu formulieren. Ein eigenes Stadtticket für Norderstedt, und das auch noch kostenlos, wäre wie Weihnachten, zumindest für die Norderstedter. Die Stadt müsste das kostenlose Bus- und Bahnfahren allerdings mindestens mit acht Millionen Euro zusätzlich subventionieren - angesichts von Krippenplätzen, die geschaffen und Schulen, die für den Ganztagsbetrieb ausgebaut werden müssen, eine immense Summe. Der Blick aufs Ganze rechtfertigt die Politik der kleinen Schritte, auch wenn die Stadt als Teilnehmer der bundesweiten Zukunftswerkstadt dem Klimaschutz hohe Priorität einräumt