Diese Woche brachte verschärfte Polizeikontrollen im gesamten Landkreis.

Neben dem Standardprogramm "Souvenirfotos zum Liebhaberpreis" - unscharf, schlecht belichtet, Schwarz-Weiß, aber mindestens 20 Euro - für geschwindigkeitsberauschte Automobilisten konzentrierten sich die Gesetzeshüter diesmal vor allem auf Radfahrer. Insbesondere auf die Verkehrssicherheit ihrer Vehikel. Mit insgesamt erfreulichem Resultat: Es gab, so bewertete die Polizei ihre Aktion nachträglich, nur wenig zu beanstanden. Gut so.

Noch besser, dass man mich nicht auf meinem Rad angehalten hat, auf dem Weg zum Bäcker, zum Beispiel. Das Rücklicht funktioniert. Allerdings nur, wenn es will. Wenn es nicht will, muss ich dagegen treten, dann geht es. Für eine gewisse Zeit. Obwohl, müsste ich die Funktionstüchtigkeit anlässlich einer Polizeikontrolle demonstrieren, würde es wahrscheinlich trotz Tritt nicht leuchten, aus reiner Bosheit. Maschinen machen so was, Lampen auch. Träte ich dann nochmals dagegen, würde es immer noch nicht leuchten, aber ich hätte mich im Angesicht der uniformierten Obrigkeit als Choleriker gebrandmarkt. Damit kann man sich ganz unschön den Ruf versauen. Vor allem, wenn man mit der gleichen Masche bei der nächsten Kontrolle - diesmal im Auto - wieder dumm auffällt. Ich mag es ja kaum sagen, aber die Kofferklappe meines Wagens öffnet sich nur, wenn man die geballte Faust auf die Ecke unten rechts zimmert. Und wenn ich schon mal dabei bin, schonungslos mein von Gewalt geprägtes Verhältnis zur dienstverweigernden Technik zu enthüllen: Die Inbetriebnahme meines Rasenmähers erfordert einen kung-fu-mäßigen Handkantenschlag. Die Kaffeemaschine brüht nur, wenn ich sie zuvor schüttle. Der Lüfter meines PC röhrt so lange wie ein startender Jet, bis ich - Sie erraten es - ihm einen Tritt versetze.

Immer wieder hält man mir vor, so dürfe man mit diesen filigranen Wunderwerken der Technik nicht umspringen. Nackte Gewalt gegen so etwas Komplexes wie Computer - nur, damit die machen, was man will: Das sei geradezu eine Demonstration von Inkompetenz, Hilf- und Konzeptlosigkeit. Ich wusste nie, was damit gemeint war. Bis ich dieser Tage davon las, wie der britische Geheimdienst die Redakteure des "Guardian" gezwungen hat, die Festplatten mit den Informationen des "Whistleblowers" Snowden zu zerflexen.

Ach so.