Je wärmer es ist, desto mehr schätzt er seinen Job.

Norderstedt . Michael Pries gießt die Straßenbäume und städtischen Blumenbeete in Norderstedt. Fließt das kalte Wasser aus dem Metallrohr, hilft das gegen das Schwitzen. Wenn der Mitarbeiter des Betriebsamtes in seinem wendigen Multifunktions-Tremo auf dem Mittelstreifen der Rathausallee unterwegs ist, guckt so mancher Passant, dem die Schweißperlen auf der Stirn stehen, schon mal neidisch auf den Mann, der mit einem Kollegen dafür sorgt, dass die Bäume nicht verdursten.

Gut 1000 Liter fasst der Wassertank, der hinter der Fahrerkabine auf dem Fahrzeug montiert ist. Um das lebenswichtige Elixier an Bäumen und Blumen zu verteilen, muss Pries sein Tremo stoppen, das Gießgestänge justieren, und erst dann heißt es "Wasser, marsch!" 60 bis 80 Liter Wasser kann so ein durstiger Straßenbaum schon vertragen, die Blumen geben sich mit deutlich weniger zufrieden.

Auf seinen Bewässerungs-Touren wird der städtische Mitarbeiter auch schon mal von den Bürgern angesprochen und gefragt, ob er nicht mal schnell die Pflanzen auf dem privaten Grundstück mit Wasser versorgen kann. Doch solche Wünsche lehnt Pries kategorisch ab, das öffentliche Wasser soll ausschließlich dem öffentlichen Grün über den Sommer helfen.