Debatte über die Zukunft von Henstedt-Ulzburg, aber kaum neue Fakten für die Bürger

Henstedt-Ulzburg . Drei Fraktionen in der Gemeindevertretung wollen nicht, dass Henstedt-Ulzburg den Status Stadt bekommt: CDU, SPD und FDP haben sich während der Einwohnerversammlung dagegen ausgesprochen, weil sie keine gravierenden Vorteile darin erkennen. Die beiden Wählergemeinschaften, WHU und BfB, befürworten eine Aufstufung der Gemeinde Henstedt-Ulzburg zur Stadt Henstedt-Ulzburg als "logische Konsequenz" aus einer wachsenden Einwohnerzahl.

Die Statements der Fraktionssprecher waren Ausgangspunkt einer lebhaften Debatte im großen Saal des Bürgerhauses. Die Zahlenbeispiele der Verwaltung schürten die Emotionen: Stellvertretende Bürgermeisterin Elisabeth von Bressensdorf rechnete vor, wie teuer es werden könnte, wenn Henstedt-Ulzburg Stadt werden sollte - sie zählte die einzelnen Posten bis hin zu neuem Briefpapier samt neuer Ortschilder auf und ließ auch die Ausgaben für eine Feier zur Verleihung der Stadtrechte nicht aus.

Am bedeutendsten aber sind nach ihren Berechungen die Kosten für einen Stadtrat, den die Stadt nicht haben muss, aber haben kann. Finanzielle Vorteile konnte sie nicht erkennen. Eine Antwort, welche zusätzlichen Aufgaben im Rathaus bewältigt werden müssten, konnte sie nicht geben.

Die anschließende Diskussion zog sich über anderthalb Stunden hin und bot einigen Anwesenden Gelegenheit, ausführliche Statements abzugeben, die mit Vermutungen, Halbwahrheiten und offensichtlich auch bewusst oder unbewusst gestreuten Unwahrheiten gespickt waren. Dieser Abend brachte den Besuchern vor allem eine Erkenntnis: Niemand konnte objektiv Auskunft darüber geben, ob Henstedt-Ulzburg besser oder schlechter gestellt ist, wenn aus der Gemeinde eine Stadt wird. Bemängelt wurde, dass die Verwaltung die Bürger bisher nicht objektiv informiert und die Vor- oder Nachteile nicht aufgelistet habe.

SPD-Sprecher Horst Ostwald fasste den Abend so zusammen: "Wenn die Wähler am 22. September abstimmen, wird es keine Entscheidung anhand von Fakten sein, sondern eine Entscheidung der Herzen."