Die Härte des Sanierungskurses spiegelt den Ernst der finanziellen Lage wider.

Wenn ein Geldhaus wie die Sparkasse Südholstein regelmäßig zig Millionen als Unterstützung benötigt, 130 Stellen streicht und das Filialnetz unter die Lupe nimmt, liegt der Schluss nahe, dass der Abgrund nicht fern ist. Um die Sparkasse zu retten, muss gespart werden - auch wenn es weh tut. Nicht einmal die Gewerkschaft widerspricht.

Die Entscheidungen des Vorstands der kleinen Bank aus dem Holsteinischen eignen sich kaum fürs beliebte und zuweilen gerechtfertigte Banker-Bashing. Nicht perverse Gier, maßlose Kreditvergaben und Milliardentransfers in Millisekunden haben die Sparkasse (so weit bislang bekannt) an den Rand des Ruins geführt, sondern uralte faule Kredite, die HSH Nordbank und schlechte Geschäfte, unter denen die ganze Branche leidet.

Dennoch muss sich Vorstandschef Ralph Schmieder die Frage gefallen lassen, warum er in seiner vierjährigen Amtszeit die Probleme nicht einmal ansatzweise in den Griff bekommen hat. Außerdem sollten die Aufsichtsgremien - wenn er es nicht selbst tut - prüfen, ob er seinem Unternehmen und dem Betriebsklima mit seinem Auftritt einen Gefallen getan hat. Jeder sechste Mitarbeiter muss gehen, aber der Chef hält an seinem gut bezahlten Vorstandsposten fest. Schmieder wird sich Mühe geben müssen, diese Entscheidung mit seinem unverzichtbaren Wissen über die Interna zu rechtfertigen. Konsequent wäre ein Abschied gewesen.