Viel Vergnügen beim Familienkonzert des SHMF im Kulturwerk

Norderstedt. "Wir haben euch etwas mitgebracht", sagte Michael Ruf. Viele Kinderaugen guckten dem Mann mit dem Tenorsaxofon beim Familienkonzert des Schleswig-Holstein Musik Festivals im Kulturwerk in Norderstedt gespannt entgegen. Mit einer kleinen Video-Schau riss Ruf die Geschichte von zwei Lausbuben an, die es mit List und Tücke zu Opern-Stars gebracht haben, aber auch auf der Bühne wie im Buch letztendlich böse endeten, nur etwas lauter mit viel Musik.

"Sax und Moritz" heißt die Mini-Oper, die Guido Rennert nach der Geschichte "Max und Moritz" von Wilhelm Busch komponierte. Ruf, Mitglied des Deutschen Saxophon Ensembles, setzte die sieben Streiche mit seinen drei Musikern lautmalerisch in Klänge um, während Opernsänger Timothy Sharp den Text sang und einen veritablen Bariton hören ließ, gleichwohl die Komposition teilweise etwas behäbig für die fulminanten Streiche des Böse-Buben-Duos daher kommt.

Jedem Instrument der Saxofon-Familie schrieb Komponist Rennert einen bestimmten Charakter der schrägen Buben-Geschichte zu. Das Tenor-Saxofon lässt beispielsweise die Hühner gackern, der Sopran meckert wie Schneider Böck, das Bariton brummt dazu, und das Alt-Saxofon kann alles.

Die vergnügliche Stunde war auch sehr lehrreich:. "Wusstet ihr, das Wilhelm Busch den Comic erfunden hat?", fragte Ruf. Zu Buschs Lebzeiten wurden mit Bildern erzählte Geschichten zwar noch nicht so genannt, aber die Überzeichnung der Charaktere waren die Wegbereiter. Nach dem siebten Streich gab es mit "Sie war ein Blümchen" von Heinz Höhne eine Zugabe. Von dem stammt auch die Melodie "Hoch auf dem gelben Wagen".