Die Professorin zeigte sich von der Henstedt-Ulzburger Schule beeindruckt

Henstedt-Ulzburg. Die Bildungsministerin kam aus dem Staunen nicht heraus. "Es ist schon beeindruckend, was hier geleistet wird", sagte Prof. Dr. Waltraud Wende, 56. "Das Alstergymnasium übernimmt für mich in Schleswig-Holstein eine Leuchtturmfunktion."

Zu dieser Erkenntnis war die ehemalige Präsidentin der Universität Flensburg nach Gesprächen mit Lehrkräften, Schülern, Eltern und einem zweistündigen Rundgang mit Schuldirektor Michael Höpner gekommen.

Die parteilose Germanistik-Professorin, seit einem Jahr im Amt und Chefin über 30.000 Lehrer und Hochschulmitarbeiter, wollte sich gründlich informieren, wie ein Gymnasium mit 1270 Schülern und 93 Lehrkräften funktioniert.

Waltraud Menge, die auf offiziellen Briefbögen auch ihren Kosenamen "Wara" verbreitet, schaute in die Klassenräume hinein. Sie ließ sich die Sportanlagen zeigen, und sie applaudierte kräftig, als die Schüler und Schülerinnen der seit 2006 existierenden Bläserklasse unter der Leitung von Klassenlehrer Jan Kahle mit Querflöte, Klarinette, Saxofon, Trompete, Posaune, Trompete und Tuba zünftige Marschmusik schmetterten.

"Das ist School Spirit", sagte Musiklehrerin Martina Ufken-Laurich, die die Bläsergruppe seit acht Jahren unter ihren Fittichen hat. Der Begriff kommt aus den USA. Dahinter verbirgt sich eine Art Schulpatriotismus, bei der sich ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und Einheit als Schule entwickeln soll.

Richtig begeistert war die Ministerin, als Direktor Michael Höpner sie in die Schulküche entführte: "Wir lassen uns nicht von einem Catering-Service bewirten, hier sind die Hobbyköche am Werk", sagte er stolz. "Insgesamt 120 Mütter und Väter bekochen die Schüler aller Klassen, und oft machen mehr als hundert Schüler täglich davon Gebrauch."

"Eine tolle Sache ist das", lobte die Kieler Ministerin, "das werde ich bei künftigen Schulbesuchen als konstruktive und kreative Idee weiterempfehlen."