Umweltminister kam mit Verspätung nach Bad Bramstedt. Dort warb er dann für die Energiewende

Bad Bramstedt . Seinen Besuch in der Stadt Bad Bramstedt wird Peter Altmaier sicherlich so schnell nicht vergessen. Denn er erlebte nicht nur live, was auf der Autobahn 7 so alles los ist, er musste auch an allen Autobahnraststätten vorbeifahren, obwohl er gerne ein Mittagessen eingenommen hätte. "Das war besonders hart", sagte der Bundesumweltminister, als er nach Endlos-Staus auf der Autobahn endlich im großen Veranstaltungsraum des Kaisersaals stand und zu den Besuchern reden konnte.

Mit anderthalb Stunden Verspätung war der Bundesminister in Bad Bramstedt eingetroffen. Der CDU-Kreisvorsitzende Gero Storjohann aus Seth gewann der Minister-Verspätung noch eine gute Seite ab: "Jetzt hat er mal gesehen, dass wir bessere Verkehrswege in Schleswig-Holstein brauchen", sagte er im Saal bei der Begrüßung Altmaiers.

Der war schon vor dem Kaisersaal gebührend empfangen worden. Dort hatten Mitglieder der Piratenpartei mit der Landtagsabgeordneten Angelika Beer an der Spitze bis zum Eintreffen des Ministers ausgeharrt, um gegen Fracking in Schleswig-Holstein zu protestieren. Angelika Beer und Peter Altmaier begrüßten sich: Sie kennen sich, da beide mehrere Jahre Bundestagskollegen waren.

Mit heiserer Stimme ("Ich habe unterwegs meine Stimme verloren, aber nicht den Kopf!") begann Umweltminister Altmaier seine Rede vor gut 100 Besuchern, die bis zu seinem Eintreffen von der Travenhorster Pankokenkapelle unterhalten worden waren. Der Minister sprach von der Energiewende in Deutschland, die er als eine "Operation am offenen Herzen der Volkswirtschaft" bezeichnete. Es gehe um Umwelt und Wohlstand - beides solle erhalten bleiben. Angesichts der dramatisch steigenden Weltbevölkerung mit ständig steigendem Energiebedarf sei die Energiewende notwendig.

Nach seiner Rede fand Altmaier noch Zeit, sich in das Gästebuch der Stadt Bramstedt einzutragen. Bürgermeister Hans-Jürgen Kütbach hatte das eigentlich vor Beginn der Veranstaltung erledigen wollen. Nach der Verspätung musste der Bramstedter FDP-Mann aber bis zum Ende der Rede des CDU-Politikers warten.