Das Mehrgenerationenhaus an der Beckersbergstraße wird wahrscheinlich abgerissen

Henstedt-Ulzburg . Das Aus kommt noch vor der offiziellen Einweihung: Das Mehrgenerationenhaus an der Beckersbergstraße wird wahrscheinlich abgerissen. Das schlägt die Verwaltung vor, die keinen Sinn darin sieht, das marode Gebäude für mehrere 100.000 Euro zu sanieren. Das letzte Wort allerdings haben die Gemeindepolitiker: Der Umwelt- und Planungsausschuss tritt am Montag, 12. August, zusammen, um darüber zu beraten (18.30 Uhr, Ratssaal).

Es hatte sich bereits vor Wochen abgezeichnet, dass es mit dem Gebäude, in dem bis vor einigen Jahren ein Kindergarten der Gemeinde untergebracht war, nicht mehr weitergehen kann. Tatsächlich war schon lange bekannt, dass dieses Gebäude marode ist und saniert werden muss. Der Fachbereich Bau hatte darauf hingewiesen, fand aber wenig Gehör: Die Gemeinde und der Verein Familienzentrum, der Träger des Mehrgenerationenhauses, schlossen einen Erbbaurechtsvertrag.

Von Seiten des Familienzentrums war vorgesehen, das Bestandsgebäude auf eigene Kosten im Kern zu sanieren und umzubauen. Bis zu 300.000 Euro hätte der Verein selbst aufbringen können. Die hierfür erforderlichen Kosten sind gegenüber den Ausgangsplanungen aber so angestiegen, dass der Verein eine Umsetzung des Bauvorhabens nicht mehr realisieren kann. Jetzt hat das Familienzentrum erklärt, den bestehenden Erbbaurechtsvertrag zu lösen und das Grundstück an die Gemeinde zurückzugeben.

Während eines Abstimmungsgesprächs am 30. Juli zwischen den Fraktionsvorsitzenden der Gemeindevertretung, den Vertreterinnen des Familienzentrums und der Verwaltung wurde vereinbart, die vertragliche Rückabwicklung in die Wege zu leiten und das Gebäude kurzfristig abreißen zu lassen.

Für die Gemeinde sind die Folgen positiv: Weil direkt hinter dem Mehrgenerationenhaus eine Kinderkrippe in Modulbauweise entstehen soll, könnte störungsfreier gearbeitet werden. Zum Beispiel wäre dieser Grundstücksteil dann von einem Auslegerkran besser zu erreichen. Auch die Außengestaltung ließe sich leichter realisieren.

Geplant war eigentlich etwas völlig anderes: Die Sanierungsarbeiten hätten im September abgeschlossen sein sollen. Dann sollte das seit Monaten ausgelagerte Mehrgenerationenhaus in das Gebäude zurückkehren. Das Mehrgenerationenhaus ist vorübergehend in ein stillgelegtes Seniorenheim an der Beckersbergstraße 60, nur wenige Meter vom eigentlichen Standort entfernt, umgezogen. Dort laufen alle Kursusangebote weiter, auch der beliebte Treffpunkt Café Böhnchen ist dort eingerichtet. Wie lange die Einrichtung in dem ehemaligen Seniorenheim bleiben kann, ist derzeit ungeklärt.