Der SPD-Fraktionschef sprach am Schmuggelstieg vor 200 Zuhörern

Norderstedt. Kein leichter Tag für Frank-Walter Steinmeier. Der Fraktionschef der SPD im Bundestag war einen Tag im Norden und absolvierte innerhalb weniger Stunden eine stattliche Anzahl von Terminen - so wie es sich für einen viel gefragten Politiker im Bundestagswahlkampf gehört. Vormittags in Hamburg, am frühen Nachmittags in Kiel, am späten Nachmittag in Norderstedt, am Abend in Bad Segeberg. Hitze und Stress waren ihm allerdings nicht anzumerken, als er am Freitag pünktlich um 16 Uhr am Schmuggelstieg-Markplatz eintraf und dort von den beiden SPD-Bundestagsabgeordneten Franz Thönnes und Christian Carstensen (Hamburg-Nord) empfangen wurde. Die Krawatte hatte er abgelegt, das Anzugjackett behielt er zunächst an.

Bevor Steinmeier allerdings zu Wort kam, konnte er sich 20 Minuten entspannt auf eine Bank ins Publikum setzen und dort einer Talkrunde zuhören, die von der früheren Staatssekretärin und Rundfunkjournalistin Cornelie Sonntag-Wolgast geleitet wurde. Thönnes und Carstensen präsentierten sich ausgiebig, Steinmeier naschte derweil Chips und trank Wasser. Erst danach durfte der prominente SPD-Politiker über seine politischen Ansichten sprechen und die Situation der aktuellen Bundesregierung analysieren. Zimperlich ging er mit Merkel und Co. nicht um: "Fällt ihnen eine weitreichende positive Entscheidung der Bundesregierung in den letzten vier Jahren ein?", fragte er und gab gleich die Antwort aus seiner Sicht: "Mir nicht!"