Das Konzert der Litauer Musikstudenten brachte 650 Euro für die Kulturstiftung Norderstedt.

Norderstedt. Schon bei den Musikfesten auf dem Lande beim Schleswig-Holstein Musik Festival erhielten sie viel Applaus. Für die Kulturstiftung Norderstedt hängten die jungen Stipendiaten der litauischen Rostopovich-Stiftung noch ein Norderstedter Konzert an ihr Programm, gaben in der Vicelin-Schalom-Kirche am Immenhorst in Norderstedt-Süd ein umjubeltes Konzert und spielten für die Kulturstiftung 650 Euro ein. Die wird mit dem Geld wiederum junge Norderstedter Talente unterstützen.

Alle jungen Musikerinnen und Musiker spielten überraschend gefühlvoll und zeigten durch diese tiefe Bindung an die Werke, dass sie die Kompositionen intensiv erforscht haben und nicht nur wie viele andere Jung-Talente allein auf makellose Technik setzen.

Gleich der erst 14-jährige Simas Sakenis, der das Konzert mit einem Nocturne von Frédéric Chopin und einer furiosen eigenen Komposition eröffnete, ließ im Chopin-Werk der Romantik freien Lauf. Expressiv seine "Storm"-Dichtung, in der er auch technisch ein hohes Können zeigen konnte. Erst 13 Jahre alt ist die Geigerin Paulina Jankovskytè, die in Variationen von Niccolo Paganini mit energischer Bogenführung und starkem Zugriff überzeugte. Der ebenfalls erst 14-jährige Pianist Ignas Makickas lieferte mit Chopins Scherzo Nr. 2 in b-Moll ein ausdrucksstark gespieltes Stück Klavier-Literatur ab.

Die Vielfalt der Klarinetten-Familie zeigte das Quartett mit Vytautas Giedraitis, 24 Jahre, {Zcaron}ilvinas Brazauskas, 22, Atûras Sukys, 18, und Stasys Makstutis, 15. Mit viel Witz und fröhlicher Ironie spielten sie Astor Piazzollas "Bordel 1900" und "Night Club 1960".

Zum kleinen Star des Abends avancierte Eglè Bartkevièiûtè am Akkordeon. Die 16-jährige Litauerin betonte ganz in der Tradition ihres Landes das Volksliedhafte in Hughes Palmers Variationen auf Paganinis Caprice, Opus 1, Nr. 24, und in Isaac Albeniz' Asturias, das sie rasant, mit wunderbarer Emotion und voll Temperament spielte.

Klavierbegleiterin Gryta Tatoryté begeisterte als versierte Solistin mit Maurice Ravels Oiseaux Tristes und Une barque sur l'Océan. Das Beste zum Schluss kam mit Vytautas Giedraitis, der seiner Klarinette in Alexander Rosenblatts Fantasie auf Carmen-Themen eine wahrlich fantastische jiddische Klangfarbe gab.