Das Norderstedter Bestattungsinstitut sammelte das Geld bei den Veranstaltungen zum 100. Geburtstag des Unternehmens

Norderstedt. Statt des runden Leders namens Fußball nahm Uwe Seeler ein dickes Schwein in den Arm und strahlte. 5000 Euro bargen das gelbbraune Pappmaché-Schwein und sein schwarzweißer Bruder. Diese Summe spendete das Bestattungsinstitut Wulff und Sohn der Uwe-Seeler-Stiftung als Ergebnis der Sammlungen auf den vielen Veranstaltungen zum 100. Geburtstag des Instituts.

"Ich danke allen Beteiligten für den hohen Einsatz", sagt "Uns Uwe". Das Spenden einer solchen Summe für behinderte Menschen sei nicht selbstverständlich. "Die Not ist groß, und für die Stiftung kann ich jeden Euro gebrauchen", sagte der Stiftungsgründer und Vorstandsvorsitzende. Schon die Geste der Unterstützung durch andere Menschen würde ihn motivieren, weiter für die Behinderten zu sammeln. "Wenn man nicht unterwegs ist und nicht angreift, kommt für Bedürftige nichts zusammen", sagt der 76-Jährige.

Während der 100-Jahr-Feiern haben Sönke Wulff, seine Ehefrau Anke Wulff und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens an der Segeberger Chaussee spektakuläre Ausstellungen, Theaterstücke, Lesungen und Konzerte veranstaltet. Ein Höhepunkt waren die Aufführungen der bitterbösen Komödie "Kreuzfahrt in den Sonnenuntergang des Lebens" mit Mitgliedern des Norderstedter Amateur-Theaters (NAT), des Hamburger Kellertheaters und dem Wulff-Team in der Trauerhalle des Instituts. Die Ausstellung der Särge aus Ghana in Form von Flugzeugen, Löwen, Turnschuhen und sogar einer Chilischote sorgte ebenso für Aufsehen wie die Ausstellung "Die sieben Todsünden" im alten Möbelhaus der Familie Wulff und die Lesungen von Christa Heise-Batt und dem pensionierten Pastor Joachim Tegtmeyer.

In Mal-Workshops, beispielsweise zu der Sarg-Ausstellung, wurden Schulkinder behutsam an das Thema Tod herangeführt. Bei den Tagen der Offenen Tür schauten sich an einem Wochenende bis zu 3000 Menschen im Bestattungsinstitut um.

"Bei uns hat das Leben ebenso viel Raum wie der Tod", sagt Sönke Wulff. Die Uwe-Seeler-Stiftung unterstützt körperlich, geistig und seelisch Behinderte und engagiert sich für den Behinderten-Sport.