Das gilt auch für andere Verhütungsmittel. Betroffene müssen einen Antrag stellen

Norderstedt. Lange und heftig wurde über das Projekt diskutiert, jetzt ist es Wirklichkeit: Norderstedter mit schmalem Budget können bei der Beratungsstelle Pro Familia einen Antrag auf Kostenübernahme für ärztlich verordnete Verhütungsmittel stellen. Die neue Regelung gilt für Bürger, die einen Sozialpass besitzen, die Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe erhalten oder ein geringes Einkommen haben. Wird der Antrag bewilligt, gibt es die Pille auf Kosten der Stadt, die auch andere Verhütungsmittel wie die Spirale, hormonelle Langzeitverhütung und Sterilisation bezahlt. 10.000 Euro sind dafür im städtischen Haushalt vorgesehen.

SPD, GALiN, FDP und Die Linke hatten das Vorhaben gegen die CDU durchgesetzt, um auch Menschen mit geringem Einkommen die Chance zu geben, ihre Familienplanung selbst zu bestimmen. Die Krankenkassen bezahlen Verhütungsmittel nur bis zum vollendeten 20. Lebensjahr.

Wer einen Antrag stellen möchte, muss vorher mit Pro Familia telefonisch unter 040/522 85 78 (montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr) einen Beratungstermin abstimmen. Mitzubringen sind Kostenvoranschlag bzw. Rezept der Arztpraxis, Personalausweis oder Meldebescheinigung und Bescheid über eine der oben genannten Sozialleistungen bzw. Nachweise des Einkommens. Sind die Voraussetzungen erfüllt, erhalten die Antragsteller einen Bewilligungsbescheid zur Vorlage bei der Apotheke bzw. Arztpraxis. Die Rechnung schicken sie an Pro Familia. Die Beratungsstelle weist darauf hin, dass es sich um eine freiwillige Leistung der Stadt handelt, ein Rechtsanspruch bestehe nicht.

Weitere Informationen per E-Mail unter norderstedt@profamilia.de und im Internet.

www.profamilia-sh.de