Zuständige Behörden haben das Areal in Tangstedt noch gesperrt - die Polizei ermittelt

Tangstedt. Auch einen Monat, nachdem auf einer Baustelle im Tangstedter Ortsteil Wilstedt sechs illegal verklappte Fässer gefunden und anlässlich eines Großeinsatzes geborgen wurden (das Abendblatt berichtete), haben die zuständigen Behörden das Areal nahe der Feuerwehrwache weiterhin nicht freigegeben. Das Gefahrgut selbst ist zwar längst fachgerecht entsorgt. Allerdings war eines der Fässer undicht, sodass der Inhalt - ein gesundheitsgefährdendes Gemisch aus alten Treibstoffen - wohl über Jahrzehnte in das Erdreich gesickert ist.

Die Schwierigkeit liegt darin, exakt zu lokalisieren, in welchem Ausmaß der Sand abgetragen werden muss und welche Stellen unbedenklich sind. Daher hat die Norderstedter Firma Rösch, ein Unternehmen für Baugrunduntersuchungen, weitere Bohrungen unter der Aufsicht des Geologen Thomas Vollmer vorgenommen. "Der Schutz des Grundwassers ist am wichtigsten", betonte Vollmer. Er vermutet, dass das betreffende Fass bereits beschädigt war, als es vergraben wurde.

Erste Tests vor Ort haben ergeben, dass die Sandschichten in 3,50 Meter Tiefe verunreinigt sind. Dies ließ sich schon am beißenden Geruch der Proben erkennen. Die Fachleute sahen allerdings auch, dass die ausgetretene Flüssigkeit an der Oberfläche des Grundwassers geblieben ist. Vollmer: "Das ist ein günstiger Fall."

Eine zweite Bohrung, zwei Meter weiter in nördlicher Richtung und nur vier Meter tief, ergab deutlich weniger intensiv riechende Proben. Auch wenn die genauen Ergebnisse noch nicht vorliegen, so ist der Umweltschaden überschaubar. Zudem sind keine weiteren Fässer in dem Gebiet vergraben - die Firma Eggers hat mittels einer Metallsonde die Grundstücke bis in sechs Meter Tiefe abgesucht.

Weil die Fässer auf öffentlichem Grund gefunden wurden, muss die Gemeinde Tangstedt einen Teil der Kosten - wohl in mittlerer fünfstelliger Höhe - für den Feuerwehreinsatz, die Entsorgung und die weiteren Untersuchungen übernehmen. Die Polizei ermittelt zwar, doch der Verursacher dürfte kaum noch aufzuspüren sein.