Mobbing wird meist mit Bereichen wie Arbeit und Schule verknüpft. Doch auch unter Nachbarn gibt es Streit, der psychische Erkrankungen nach sich ziehen kann.

Norderstedt. Auch unter Nachbarn gibt es Streit, der psychische Erkrankungen nach sich ziehen und dazu führen kann, dass Betroffene sich nicht mehr aus dem Haus trauen. Das jedenfalls hat die Interessengemeinschaft "Mobbing-Opfer brauchen Schutz" (MOBS) in Norderstedt festgestellt. Die Initiative will eine Anlaufstelle für alle sein, die sich durch Nachbarschaftsstreit im häuslichen Frieden bedroht sehen und um ihre Lebensqualität fürchten.

"Die Folgen solcher Auseinandersetzungen darf man nicht unterschätzen", sagen Susanne und Andreas Wilhöft, Sprecher der neu gegründeten Interessengemeinschaft. Die Privatsphäre, eigentlich Rückzugsort und Krafttankstelle, könne zum Schlachtfeld werden, wenn Nachbarn üble Gerüchte in die Welt setzen, Betroffene beschimpfen und beleidigen. "Ängste können entstehen, sozialer Rückzug die Folge sein. Gesundheitliche Auswirkungen wie Burn-out, Depressionen und sogar Selbstmordgedanken können den Alltag bestimmen", sagen die Gründer der Initiative. Ein erster wichtiger Schritt sei es, nicht in die Opferrolle zu fallen und sich zurückzuziehen. Dazu soll der Gedanken- und Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen beitragen, den MOBS organisieren will.

Die Wilhöfts haben zudem eine Petition an den Petitionsausschuss des Bundestages geschickt, in der sie fordern, dass Mobbing wie Stalking als Straftat anerkannt wird. Wer sich der Interessengemeinschaft anschließen will, meldet sich bei den Initiatoren unter Telefon 040/58 95 46 96 oder 0176/20 45 83 83.