Die Verkehrsberuhigung in der Bramstedter Innenstadt startet mit Vollsperrungen. Der Test soll etwa ein Jahr dauern.

Bad Bramstedt . Das Provisorium beginnt mit einer Sperrung. Noch bevor die Bramstedter Innenstadt für die nächsten zwölf Monate mit Schildern, Baken und Verengungen vorläufig verkehrsberuhigt, aber doch befahrbar wird, müssen sich die Autofahrer gedulden. Am heutigen Dienstag und Mittwoch sowie vom 15. bis 17. Juli wird der Bleeck vollständig gesperrt. Der Grund: Die Hindernisse und Verkehrszeichen, die für weniger Verkehr in der südlichen Innenstadt sorgen sollen, müssen aufgestellt werden. Vor der provisorischen kommt also die totale Verkehrsberuhigung.

Wie berichtet, soll die vorläufige Verkehrsführung dazu dienen, Erfahrungen zu sammeln, wie der Durchgangsverkehr möglichst effektiv ferngehalten wird. Sämtliche Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung haben beschlossen, zunächst vorübergehend eine Variante auszutesten, bevor die chronisch klamme Stadt Hunderttausende von Euro in eine nicht mehr zu revidierende Straßenführung investiert.

Etwa ein Jahr soll der Test dauern. Er könnte jedoch auch schnell beendet sein, wenn sich herausstellen sollte, dass die aktuellen Pläne zu einem Chaos mit langen Staus führen.

Damit rechnet im Rathaus in der verkehrsarmen Ferienzeit jedoch niemand. Auch die erforderlichen Vollsperrungen wurden in diese Periode gelegt, um die Behinderungen so gering wie möglich zu halten. Außerdem haben die Planer das Ende der Bauarbeiten auf der B 206 abgewartet, die wegen Sanierungsarbeiten auf dem Abschnitt zur A 7 wochenlang gesperrt war.

Auch die Nutzer von Bussen müssen sich umstellen: Die Haltestelle vor dem Schloss wurde verlegt und befindet sich jetzt am Dänischen Bettenlager.

Die Verkehrsberuhigung der Innenstadt ist ein Jahrzehnte alter Traum der Bramstedter, die im Herzen des Kurorts mit dem Durchgangsverkehr von zwei Bundesstraßen leben mussten. Einst führten die B 4 und die B 206 mitten durch den historischen Ortskern und bescherten Einheimischen und Kurgästen dermaßen viel Krach und Abgase, dass der Status als Kurort und der begehrte Zusatz "Bad" in Gefahr gerieten.

Erster Schritt für mehr Ruhe und Behaglichkeit zwischen Schloss und Rathaus war die Eröffnung der Ortsumgehung vor fast zwei Jahren, die von den meisten Lkw-Fahrern genutzt wird. Viele 1000 Pkw-Fahrer sind jedoch geblieben. Die Politik hat sich jetzt zum Ziel gesetzt, die Autofahrer aus dem Zentrum fernzuhalten, die den Bleeck nur als Durchgangsstraße nutzen.

Kernstück des Projektes ist die Einrichtung einer Tempo-20-Zone mit Verengung der Fahrbahnen. Geht dieser Plan auf, könnte das Konzept das Vorbild für die Umgestaltung der nördlichen Innenstadt bis zur Maria-Magdalenen-Kirche, zum Landweg und zum Maienbeeck sein.

"Mit dem Ziel der nachhaltigen Verkehrsberuhigung wollen wir erreichen, dass sich der reine Durchgangsverkehr noch mehr auf die dafür bestimmten Straßen konzentriert und die Innenstadt vor allem denjenigen gehört, die dort wohnen, arbeiten, einkaufen, einkehren oder sich einfach nur dort aufhalten wollen", sagt Bürgermeister Hans-Jürgen Kütbach.

Über die weitere Planung können sich Verkehrsteilnehmer auf der Webseite www.bad-bramstedt.de oder im Innenstadtforum der Stadt (Kurz-Link: j.mp/innenbb) informieren und eigene Hinweise geben. Außerdem sind für Fragen und Informationen die Mitarbeiter im Rathaus unter Telefon 04192/506-33 oder -23 zu erreichen. Darüber hinaus hat die Stadtverwaltung die Mailadresse tempo20@bad-bramstedt.de eingerichtet.