Das Haus von Beate Pfeiffer und Thomas Karrasch in Alveslohe wurde schwer beschädigt. Schuld war jedoch nicht das Hochwasser im Juni. Der Schaden beträgt etwa 15.000 Euro.

Alveslohe. Etwa 15.000 Euro Schaden hat die Flut bei Beate Pfeiffer und Thomas Karrasch angerichtet. Die beiden werden sich aber kaum an den Flutopferfonds der Bundesregierung wenden können. Denn nicht Elbe oder Donau haben das Haus des Ehepaars überflutet, sondern die Barmstedter Straße in Alveslohe. Und die ist, wie der Name schon sagt, normalerweise kein Fluss.

Normalerweise. Denn in der Nacht zum 20. Juni war alles anders. Ein Unwetter brach über Alveslohe wie auch über den Rest des Kreises Segeberg herein. Und das Wasser suchte sich seinen Weg von der Barmstedter Straße, die zum Fluss geworden war, in den Keller von Beate Pfeiffer und Thomas Karrasch.

Dabei handelt es sich nicht um einen normalen Keller, denn der Eingang des Hauses liegt etwa zwei Meter unter der Straße, neben dem Eingang hat Thomas Karrasch sich ein Büro ausgebaut. Das musste nun komplett entkernt werden, einen ganzen Container haben die beiden mit ihren verdreckten und unbrauchbaren Sachen gefüllt.

Der schlimmste Schaden: Die Heizung im Haus funktioniert nicht mehr. "Wir haben seit dem Unwetter kein warmes Wasser. Ich muss mir das Wasser zum Abwaschen kochen; duschen können wir bei Nachbarn", sagt Beate Pfeiffer. Ihr Verdacht: Da am gegenüberliegenden Dorfanger Anfang des Jahres eine neue Drainage gelegt wurde, die ebenfalls in die Kanalisation der Barmstedter Straße abläuft, ist das Abwassersystem nun endgültig überlastet. "Bei viel Regen hat es schon vorher immer geblubbert", erinnert sich Pfeiffer. Die Feuerwehr musste immer mal wieder zum Abpumpen anrücken.

Eventuell muss sich nun die Gemeindevertretung mit dem Fall befassen

Alveslohes Bürgermeister Peter Kroll bestätigt, dass eine neue Drainage gelegt werden musste. Er selbst besitzt in dem Mehrfamilienhaus gegenüber von Pfeiffer und Karrasch eine Wohnung. Mehrfach habe der Keller unter Wasser gestanden. "Das Haus ist dreimal aus der Versicherung geflogen", sagt Kroll. Somit war der neue Ablauf nötig und auch aus Sicht der Behörden kein Problem, diese hätten den Entwässerungsanträgen in der Vergangenheit zugestimmt.

Den Fall Karrasch/Pfeiffer könne er nicht beurteilen, er wisse nicht, wie die Drainage des Reihenhauses aussehe. Sinnvoll sei es, wenn sich zunächst der Bauausschuss der Gemeinde mit dem Fall beschäftige. Sollte die Familie Regressforderungen stellen, müsste sich die Gemeindevertretung mit dem Fall befassen. Den möglichen Engpass in der Barmstedter Straße könne man, so Kroll, nicht so leicht beseitigen. "Ich werde nicht die Landesstraße aufreißen lassen. Das ist ein ganz heißes Thema", sagt Kroll.

Übrigens: Nicht nur Karrasch und Pfeiffer wurden von dem Wasser der Barmstedter Straße heimgesucht, sondern auch die drei benachbarten Reihenhäuser, die ebenfalls einen tiefer liegenden Eingang haben. "Uns hat es aber wohl am schlimmsten erwischt", sagt Beate Pfeiffer.