Für Pendler kommt es knüppeldick. Wegen Brückenbauarbeiten in Norderstedt müssen die Zugpassagiere ab Dienstag auf Ersatzbusse umsteigen.

Norderstedt. Wenn Sie aus Henstedt-Ulzburg mit AKN und Linie U 1 nach Hamburg zur Arbeit pendeln, dann müssen sie ab diesen Dienstag ganz tapfer sein. Denn es kommt knüppeldick.

Um eine neue Brücke im Verlauf der Verlängerung der Oadby-and-Wigston-Straße in Norderstedt unter die Gleise zu heben, muss die AKN-Linie A2 von Dienstag, 2. Juli, bis einschließlich Mittwoch, 10. Juli, zwischen Quickborner Straße und Norderstedt Mitte komplett gesperrt und durch Busse ersetzt werden. AKN-Sprecherin Christiane Lage bittet die Passagiere, eine Verlängerung der Fahrzeit von etwa 20 Minuten einzukalkulieren.

Das wäre alles halb so schlimm - wenn nicht ab der U1-Haltestelle Ochsenzoll im Anschluss gleich der nächste Ersatzverkehr auf die Passagiere in Richtung Hamburg Hauptbahnhof warten würde. Auch hier brauchen die Expressbusse zur Haltestelle Langenhorn-Markt mindestens 20 Minuten. Die Fahrt von Henstedt-Ulzburg in die Hamburger Innenstadt kann sich also insgesamt um mindestens 40 Minuten verzögern. Durch Wartezeiten auf die Anschlussverbindung summiert sich das schnell auf eine volle Stunde.

Allen Passagieren, die den Anschluss an die U1 nach Hamburg erreichen wollen, empfiehlt die AKN-Sprecherin die Wahl einer früheren Verbindung. "Aufgrund der längeren Fahrzeit der Busse kann die AKN in Norderstedt Mitte leider keinen direkten Anschluss an die U1 bieten."

Laut Christiane Lage fahren die AKN-Züge auf dem Teilabschnitt zwischen Quickborner Straße und Ulzburg Süd planmäßig. "Damit bietet die AKN den Fahrgästen in Ulzburg Süd Anschluss an die Züge der Linien A1 und A3. Damit dieser Anschluss möglich ist, können diese Züge aber leider nicht auf die Ersatzbusse warten."

Eine Ausnahme sind die Fahrten zu später Stunde. Der letzte Bus ab Norderstedt Mitte um 1.19 Uhr wartet auf die Ankunft der U 1 um 1.15 Uhr. In diesem Fall wartet auch der Zug der Linie A2 an der Haltestelle Quickborner Straße den Busanschluss ab, was eine Verspätung von zehn Minuten nach sich ziehe, so Lage.

Die Haltestellen des Ersatzverkehrs liegen in unmittelbarer Nähe zu den Bahnhöfen: auf der Quickborner Straße vor dem Bahnübergang in Friedrichsgabe an der Industriestraße 15-17 (auf Höhe der Firma Petal), an der der Moorbekstraße auf Höhe des Lessing-Gymnasiums und in Norderstedt Mitte am Zentralen Busbahnhof. Es ist nicht möglich, Fahrräder in den Bussen mitzunehmen. Der Sonderfahrplan liegt in den Zügen aus und kann auf der Internetseite www.akn.de heruntergeladen werden. Außerdem steht das Servicetelefon der AKN montags bis freitags von 6 bis 17 Uhr unter der Telefonnummer 04191/93 39 33 zur Verfügung.

Die neue Brücke ist schon fertig und wird auf das Gleisbett geschoben

Den tonnenschweren Grund für den Ersatzverkehr haben die Passagiere schon seit Wochen direkt neben den Gleisen entstehen sehen. In der Baugrube hinter der Straße Reiherhagen liegt jetzt aufgebockt die fertiggestellte Brücke, die von Dienstag auf das Gleisbett gehoben werden soll. "Es ist ein Bauwerk aus Stahlträgern und Beton", sagt Jörg Möller vom Fachamt Verkehrsflächen in der Norderstedter Stadtverwaltung. Am Dienstag werden die Arbeiter damit beginnen, eine Verschubanlage herzustellen. Das Gleise der AKN und das komplette Gleisbett werden abgetragen.

Das sogenannte Trog-Bauwerk kostet etwa drei Millionen Euro

Mittels hydraulischer Pressen wird dann die gesamte Brückenkonstruktion Schritt für Schritt auf den Verlauf der AKN-Strecke geschoben. "Es wird etwa acht Stunden dauern, die Brücke zu verschieben. Aber mit den Vor- und Nacharbeiten dauern die Arbeiten eben bis zum 10. Juli", sagt Möller. Im Anschluss an das Verschieben der Brücke wird dann sofort mit dem Bau des Trogbauwerkes unter der Brücke begonnen. Wenn die AKN-Züge wieder fahren, werden sie auf der neuen Brücke zeitweise einen acht Meter tiefen Graben überfahren. So tief müssen sich die Straßenbauer in den Grund graben, um dort die zukünftige Verlängerung der Oadby-and-Wigston-Straße unter der AKN-Strecke durchzuführen.

Die neue Straße wird später nur in etwa fünf bis sechs Meter Tiefe unter der Brücke hindurch laufen. Die zusätzlichen Meter gehen für den Straßenbau und die Verlegung von Leitungen und Entwässerung drauf. Das Trog-Bauwerk kostet etwa drei Millionen Euro.