Da fasst sich selbst ein Wladimir Kaminer an den Kopf. Dem “Russendisko“-Erfinder gefällt das Kulturwerk so gut, dass er auch im nächsten Jahr wieder kommen will.

Norderstedt.

Er stand in der Eröffnungswoche des Kulturwerks im März 2012 schon als Alleinunterhalter auf der Bühne, und er füllte auch jetzt den großen Saal im Kulturwerk.

"Onkel Wanja kennt ihr ja, ich erzähle lieber, was ich jetzt schreibe", warf der Autor und Filmer russisch-deutscher Betrachtungen der satirischen Art sein angekündigtes Programm lässig über den Haufen. Die Erlebnisse seiner pubertierenden Kinder - und seine Erlebnisse mit ihnen - waren ihm wichtiger. Vor allem auch, weil er sicher sein konnte, das Publikum würde sich wieder entdecken.

Wie ein orientalischer Märchenerzähler schweifte er zwischen Facebook-Partys und Löcher-Jeans seiner Sprösslinge immer wieder in die Weltpolitik ab, lästerte über Putin und Merkel, Abhör-Skandal und Nationen spezifische Macken: "Die Amerikaner strahlen Sicherheit aus, die Deutschen sehen überall Chaos, und die Russen fragen sich, ob die anderen alles allein austrinken wollen." Da capo! Wladimir.