Vor einem beschleunigten Anstieg der Mieten in Schleswig-Holstein warnen die Mietervereine im Land schon lange.

Norderstedt. Dass Innenminister Andreas Breitner diese Sorge in einem von seinem Ministerium vorgelegten Mietgutachten teilt, sieht der Mieterbund Schleswig-Holstein als großen Schritt in die richtige Richtung.

Mieter und Vermieter wüssten seit Langem, dass Mietprobleme zwischen Glückstadt und Glücksburg eher die Ausnahme sind, während das hamburgische Umland großflächig unter dem Mietendruck der Hansestadt leide. Eine landesweite Betrachtung der Mieten in Schleswig-Holstein verbiete sich deshalb. "Einem Mieter in Norderstedt hilft es nichts, wenn er von heute auf morgen eine preiswerte leer stehende Wohnung in Marne anmieten könnte", sagt Kurt Plagemann vom Mieterverein Norderstedt. Die große Masse der Mieterhaushalte wohne im südlichen Holstein und in den kreisfreien Städten.

Die Mieterorganisation fordert eine Aufstockung des Sozialwohnungsbestandes auf langfristig 120.000 Wohnungen. Als großen Fehler bezeichnet der Mieterbund das geänderte Wohnraumförderungsgesetz von 2009, wodurch landesweit zusätzlich 15.000 Mietwohnungen aus der Mietbindung entlassen werden. Dadurch sinke der Sozialwohnungsbestand auf unter 50.000.