Als er noch Bürgermeister war, stand Volker Dornquast auf der anderen Seite: Bürgerinitiativen, Bürgerbegehren und -entscheide können einem Verwaltungschef das Leben schwer machen.

Sie gehören aber zu den demokratischen Spielregeln in Deutschland. Und das ist auch gut so.

Für sein Begehren kämpft er leidenschaftlich: Für ihn bleibt Henstedt-Ulzburg ein ländlich strukturierter Ort, deshalb kämpft er vehement für den Status Gemeinde. Als Ex-Bürgermeister, als Landtagsabgeordneter und geschätzter Mitbürger hat das Wort von Volker Dornquast immer noch Gewicht.

Mag sein, dass die örtliche CDU ihre Angst vor dem Wort der Bürger mit dem Aufbegehren ihres prominenten Mitgliedes verbindet. Aber die Christdemokraten haben damit einen klassischen Fehlstart in die neue Legislaturperiode hingelegt und den wahlberechtigten Henstedt-Ulzburgern eine schallende Ohrfeige verpasst.

Die CDU hatte zwar nichts dagegen, dass die Bürger befragt werden. Aber an die Meinung der Mehrheit wollte sich die Partei nicht gebunden fühlen. Ohnehin sei klar, argumentiert die CDU, dass eine Mehrheit pro Stadt nicht zustande kommen werde. Arroganter geht es eigentlich nicht. Vor der Kommunalwahl hätte die CDU sich in dieser Hinsicht vermutlich leiser verhalten. Wie oft müssen die mündigen Bürger eigentlich noch vor den Kopf gestoßen werden, um das Interesse an der Kommunalpolitik völlig zu verlieren?