Neben vielen Prominenten kamen auch Fritz Wepper und Howard Carpendale zur Premiere der Karl-May-Spiele.

Bad Segeberg . Für die 8000 Besucher im Freilichttheater am Kalkberg gab es gleich zu Beginn die befürchtete kalte Dusche: Mit dem Startschuss, den in diesem Falle der Schauspieler Reiner Schöne gab, kam der große Regen - und er ließ bis zum Ende der Premierenvorstellung gegen 23 Uhr keine Minute nach. Pech für die Darsteller.

"Da mussten wir durch", sagte hinterher der neue Winnetou-Darsteller Jan Sosniok. "Die Anspannung war schon ziemlich groß". Er litt besonders unter dem schlechten Wetter: Als junger Winnetou ritt er die meiste Zeit mit nur halb bedecktem Oberkörper durch die Arena.

Auch Wayne Carpendale hatte einige Szenen mit fast nacktem Oberkörper zu bewältigen. "Durch" mussten auch die prominenten Gäste der Premiere, von denen sich nur Schauspieler Timothy Peach, der Gangster Santer des vergangenen Jahres, rechtzeitig gegen das Wetter gewappnet hatte: Er hatte sich vorsorglich einen knöchellangen Regenmantel mitgebracht. Schauspieler Fritz Wepper konnte immerhin mit einer Schirmmütze aufwarten, Sänger Howard Carpendale hielt sich ein Sitzkissen über den Kopf. Tagesschau-Sprecherin Judith Rakers, die zusammen mit ihrem Kollegen Jan Hofer gekommen war, versteckte ihre Haare unter einem Cowboyhut.

Wayne Carpendale, der Old Shatterhand dieser Karl-May-Saison, hatte gleich zwei "Daumendrücker" im Publikum. Neben Vater Howard war natürlich auch seine Dauerfreundin Annemarie Warnkross gekommen. Nach dem Schlussapplaus hielt den sportlichen Darsteller nichts mehr in der Arena: Er sprang über die Balustrade, stürmte an den Zuschauern vorbei die Steintreppe hoch und umarmte seine Freundin mitten im Publikum. Papa Howard umarmte seinen Sohn dann während der anschließenden Premierenfeier.

Überhaupt konnte sich Wayne Carpendale über seine Fans freuen. "Wie love you, Wayne" stand auf einem großen Transparent, das gleich mehrere Zuschauer entrollen und halten mussten. Ein aufgemaltes Herz unterstrich diese Liebesbezeugung noch eindrucksvoll. Er bekam viel Beifall, als er zum ersten Mal in die Arena ritt, aber übertroffen wurde er von Gojko Mitic: Als der Alt-Winnetou - er hatte den Apachen-Häuptling von 1992 bis 2006 gespielt - nach siebenjähriger Pause wieder in Erscheinung trat, kannte der Jubel keine Grenzen. Auch Sophie Wepper (sehr eindrucksvoll als Nscho-tschi), Jan Sosniok und vor allem Joshy Peters (Santer) bekamen zur Begrüßung viel Beifall.

Reiner Schöne hatte nach seiner launigen Ansprache und dem Eröffnungsschuss mit dem Satz "Das Büfett ist eröffnet" zwar ungewöhnliche Worte gefunden, aber wirklich eröffnet wurde es natürlich erst kurz vor Mitternacht im Indian Village, wo die vielen prominenten Gäste in einem VIP-Zelt Platz nahmen und von Fotografen und TV-Teams umlagert waren. Sophie Wepper erwies sich dabei so strikt und gradlinig mütterlich wie in ihrer Rolle als Winnetous Schwester: "So, jetzt ist aber wirklich mal Schluss", herrschte sie die Fotografen an, die natürlich sie und ihren berühmten Papa Fritz immer wieder fotografieren wollten. Demonstrativ nahm sie den ebenfalls am Tisch sitzenden, aber weitgehend unbeachteten Schauspieler Mathias Engel (Sam Hawkens) in den Arm und ließ sich mit ihm fotografieren. Fritz Wepper machte einen etwas müden Eindruck, sein Lächeln wirkte recht gequält.

"Howie" war lockerer drauf und grinste süffisant neben Sohnemann Wayne in die Kameras. Später ließ er sich mit Judith Rakers im Arm von Schauspieler Till Demtroeder fotografieren.