Geltungsbedürfnis

20. Juni: "Oehme bleibt Stadtpräsidentin"

Im neuen Stadtparlament Norderstedts, der 11. Stadtvertretung, feiern Rentner und Pensionäre fröhliche Urständ. 16 Stadtvertreter (warum nicht Ratsfrauen und Ratsherren, tagt doch das Stadtparlament im Rathaus) sind 65 Jahre alt und älter, neun allein in der CDU-Fraktion; fast dessen Hälfte.

Das sind Stadtvertreter, die vom Alter her nicht einmal mehr als Schöffe berufen werden können, doch für eine Stadtvertretung reicht's? Nun kann man einwenden, dass die Alten ihre kommunalpolitischen Erfahrungen einbringen wollen. Annehmen kann man auch, dass jüngere Nachfolger "weggebissen wurden", in Parteien ein nicht seltener Vorgang. Gleichfalls kann ein ausgeprägtes Geltungsbedürfnis Triebfeder sein, auch im hohen Alter nicht auf ein öffentliches Amt zu verzichten, statt sich - zwar weniger öffentlichkeitswirksam, aber oft effektiver - ehrenamtlich einer sozialen Aufgabe zuzuwenden.

Werner Meier, Norderstedt

Anmaßend

5. Juni: "Reines Wunschdenken" (Leserbrief)

Ihrem Leserbriefschreiber Herrn Klaus Krohn aus Norderstedt kann man nur antworten: Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Hier von einem "nutzlosen Projekt" und "Wunschdenken" zu schreiben, ist schon mehr als anmaßend. Meint Herr Krohn wirklich, dass 7,3 Prozent der Norderstedter Wähler sich so geirrt haben, als sie die WIN gewählt haben? Immerhin ist die WIN viertstärkste Fraktion in der Stadtvertretung geworden und kann damit erheblichen Einfluss auf die Geschicke in Norderstedt nehmen.

In der Präambel zum Lärmaktionsplan "Norderstedt. Lebenswert leise" heißt es unter anderem, "daneben verursacht auch der Fluglärm erhebliche Lärmbelastungen. Im Interesse der Norderstedter Bevölkerung ist es wichtig, eine spürbare Reduzierung des vom Hamburger Flughafen ausgehenden Fluglärms zu erreichen". Im Übrigen muss mit der Mär aufgeräumt werden, Norderstedt habe keine Möglichkeit, auf den Flugverkehr Einfluss zu nehmen, weil die Lärmquellen (Fluglärm) nicht innerhalb des Gemeindegebietes liegen. Nach der Umgebungslärmrichtlinie 2002/49/EG ist im Ballungsraum Hamburg sehr wohl Norderstedt mit für die Lärmaktionsplanung zuständig, unabhängig von der Lage der einzelnen Lärmquellen innerhalb oder außerhalb des Gemeindegebietes.

Wieso ist die Flugbahn gen Norden die "gefahrloseste Variante"? Herr Krohn möge einmal die startenden Flugzeuge beobachten, die immer mehr östlich über Norderstedter Gebiet starten und Obi und Plambeck an der Niendorfer Straße ebenso wie das Herold-Center überfliegen.

Heinz-Walter Schmatz, Norderstedt

Haltestelle nicht erreichbar

10. Juni: "Sein Wald kann Parkplatz werden"

Die Situation auf dem P+R-Platz der AKN-Haltestelle Meeschensee wäre deutlich entspannter, wenn die nächste Haltestelle Halslohfurth für Bewohner von Quickborn-Heide wieder erreichbar wäre. Beim Bau der Kothla-Järve-Straße vor einigen Jahren wurde nämlich die Straße Schleswiger Hagen unterbrochen. Vor dem Bau konnte man zu Fuß oder per Fahrrad aus Quickborn-Heide zur Haltestelle Haslohfurth gelangen. Ein Zaun verhindert nun jedoch den Zugang, die frühere Verbindung über Feldweg/Elfenhagen wurde zugunsten des Autoverkehrs gekappt. Ein Fußgängerüberweg wurde offensichtlich nicht für nötig gehalten, zumal dieser nicht den Bewohnern Norderstedts diente. Sollten die Städte Quickborn und Norderstedt hier nicht mal zusammenarbeiten? Für die Erweiterung des Umspannwerks Schleswiger Hagen wurde sowieso schon Wald vernichtet, hier in der Nähe könnte ein Parkplatz für Pendler entstehen - und die Haltestelle wäre besser ausgelastet als jetzt.

Peter Marwede

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